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Fijalek wirft das Handtuch / Unruhe bei Dynamo - Weinkauf will nicht mehr

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Der BFC Dynamo kommt nicht zur Ruhe. Am vergangenen Freitag erklärte Trainer Rajko Fijalek seinen Rücktritt, nachdem der vor wenigen Wochen in seine zweite Amtszeit gewählte Präsident Mario Weinkauf angekündigt hatte, bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung Ende Oktober nicht mehr kandidieren zu wollen. Es liegt auf der Hand, daß Weinkauf wie auch Fijalek beim einstigen DDR-Serienmeister keine Basis mehr für ihre engagierte Arbeit sehen bzw. gesehen haben. Zu den Fakten: Knapp 150.000 Euro fehlen dem BFC zur Deckung des Saisonetats von 350.000. Seit dem ominösen 13. Mai, als Dynamos Spiel gegen Union wegen Zuschauerausschreitungen abgebrochen werden mußte, sind bestehende Sponsorenverträge gekündigt worden und versprochene nicht zustandegekommen. Mit einer massiven Mitgliederwerbung (nebst entsprechenden Umlagen) wollte und will der BFC der Misere begegnen,

ferner sollten Spieler und Angestellte auf 20 Prozent ihrer Bezüge verzichten. Finanzielle Gründe seien aber für Fijaleks Rücktritt nicht ausschlaggebend gewesen, sondern die Rahmenbedingungen. "Die Mannschaft trifft es am härtesten", sagte der Coach, "es tut mir leid für sie." Über Einzelheiten hat Fijalek mit dem Klub Stillschweigen vereinbart. Weinkauf indes meinte: "Ich bin nicht unendlich leidensfähig. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, noch einmal zu kandidieren." Die Bemühungen des BFC-Chefs, den Klub auf eine solide Schiene zu führen, sind bekannt. Jedoch: "Es glaubt die keiner, daß dieser Laden seriös werden kann." Offenbar existiert innerhalb des Klubs eine Opposition, die Weinkaufs Bemühungen massiv torpediert. Für Fijaleks Rücktritt hat der Präsident deshalb auch volles Verständnis: "Wie soll er die Mannschaft führen, wenn jede Woche was anderes ist...?" Fortsetzung folgt.

Raimund Wilheim, Fußballwoche, 11.09.2006


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