Guten Morgen, BFC-Präsident!

Zunächst haben Sie, Mario Weinkauf, Präsident des Fußball-Oberligisten BFC Dynamo, nach den Krawallen der BFC-Hooligans der Polizei totales Versagen vorgeworfen. Nun entschuldigen Sie sich für die Ausschreitungen und machen vor allem den eigenen Ordnerdienst verantwortlich. Wie heißt es so schön: Besser eine späte Einsicht als nie. Noch besser wäre es allerdings gewesen, wenn Sie hinzugefügt hätten, daß auch ein Stadionumzug sinnvoll gewesen wäre. Man hätte es wissen können, hatten doch unverbesserliche BFC-Fans schon beim Auswärtsspiel bei Tennis Borussia im Mommsenstadion das Spielfeld gestürmt - glücklicherweise aber erst mit dem Schlußpfiff. Der frühere Stasi-Klub wäre darüber hinaus aber auch gut beraten, sich deutlicher vom Nazi- und Hooligan-Umfeld zu distanzieren. Dazu müßte dann aber auch gehören, daß dubiose Geldgeber aus der rechten Szene den Verein nicht mehr unterstützen.


Stefan Schulz, Berliner Morgenpost, 16.05.2006