Hooligan-Haue: Jetzt greift sogar Körting ein / Sven: "Ich bin kein Fußball-Rowdy, ich wollte nur feiern."

Die umstrittene Härte des Polizei-Einsatzes in der Diskothek "Jeton", BFC-Fan Sven E. (35) wird möglicherweise sein ganzes Leben daran leiden. Zerstört sind Muskeln im Arm, Ärzte fürchten sogar, dass er die Hand nie mehr so bewegen kann wie vorher. Der Krankenpfleger aus Hohenschönhausen erhebt schwere Vorwürfe gegen SEK-Beamte, bemängelt die ärztliche Versorgung. Er sagt: "Als Blendgranaten gezündet wurden, legte ich mich sofort auf den Boden. Trotzdem trat mir ein SEK-Mann mit Absicht auf den Arm." Weil überall Scherben rumlagen, bohrte sich Glas in die Haut tief bis zum Knochen. Trotz der stark blutenden Wunde (10 cm), so Sven E., sei er erst zwei Stunden später ins Oskar-Ziethen-Krankenhaus gebracht worden: "Voher kümmerten sich Sanitäter um mich, die nicht mal einen Druckverband hatten." Nach der Not-OP sei er durch den Blutverlust "fast ohnmächtig" und gegen Anraten der Ärzte zurück zur Disko gefahren worden, um seine Personalien festzuhalten.


Holger Schacht, Berliner Kurier, 25.08.2005