Union-Präsident will gegen den BFC Fußballfest feiern

Die Kulisse wird Zweitliga-reif sein und für eine neue Bestmarke in der NOFV-Oberliga Nord sorgen. Mit fast 12 000 Zuschauern rechnet der 1. FC Union morgen (14 Uhr, Alte Försterei) zum Derby gegen den Erzrivalen BFC Dynamo. Das mit zwei Niederlagen in die Saison gestartete Team aus Hohenschönhausen hofft auf die Rückendeckung von bis zu 4.000 Fans. "Für unsere Fans und Spieler ist die Partie der Höhepunkt des Jahres", sagt BFC-Sportdirektor Markus Hein. "Manche Spieler werden vielleicht nur einmal in ihrer Karriere die Gelegenheit haben, vor einer fünfstelligen Kulisse aufzulaufen." Vor dem ersten Liga-Duell zwischen Union und Dynamo seit mehr als fünf Jahren haben beide Klubs bereits den ersten Saisonfrust inter sich. Top-Favorit Union gab am vergangenen Sonntag bei TeBe (1:1) kurz vor Schluß den Sieg noch aus der Hand. Dynamo verlor nicht nur 1:2 gegen den Ludwigsfelde, sondern auch noch Philipp Wanski und Danny Kukulies durch Platzverweis. Beide sind morgen gesperrt.

Union muß weiter auf seine Routiniers Daniel Teixeira und Jörg Schwanke sowie auf den gesperrten Daniel Schulz verzichten. Bei Kapitän Schwanke (Adduktorenprobleme) will Trainer Frank Lieberam keine Risiko eingehen. Teixeira fehlt wegen einer Knieverletzung noch drei bis vier Wochen fehlen. An der klaren Rollenverteilung ändern die Ausfälle jedoch nichts. "Realistisch betrachtet, wäre ein Punkt schon ein großer Erfolg für uns", sagt BFC-Vizepräsident Hein. Derweil scheint der Stuhl von Trainer Jürgen Piepenburg (64) schon zu wackeln. "Wir stehen hinter ihm", sagt Hein zwar, doch das Treuebekenntnis schränkt er selbst ein. Hein: "Wir werden sehen, wie sich die Mannschaft präsentiert." Für Union zählt im Prestigeduell nur ein Dreier. "Wir wollen ein Fußball-Fest feiern und gewinnen", sagt Union-Chef Dirk Zingler und verspricht: "Kein Stadionbesucher muß sich Sorgen um seine Sicherheit machen."


Horst Bläsig, Berliner Morgenpost, 20.08.2005