Lenz: Die Sterne sind mir mir piepegal

Der 1. FC Union, Dynamo, Yesilyurt, TeBe, Babelsberg - 5 Klubs haben sich für die spannendste Oberliga-Saison aller Zeiten (ab 5. August) besonders viel vorgenommen. BILD sprach mit den Leitwölfen der Klubs. Heute: Jörn Lenz (36), Kapitän des BFC Dynamo.

BILD: Dreht Dynamo wieder am Aufstiegsrad?
Lenz:
Warum nicht, denn schon letzte Saison waren wir lange dabei. Weil wir als Aufsteiger nicht ernst genommen wurden, haben wir einige ärgern können.

BILD: Der BFC beantragte letzte Saison keine Lizenz für die 3. Liga. Waren Sie enttäuscht?
Lenz:
Nein. Ich habe ja selbst dafür plädiert. Weil ich wollte, daß wir mit unseren Fans endlich wieder ehrlich umgehen. Nicht wie im Jahr 2001, als der BFC in Insolvenz gehen mußte.

BILD: Jetzt hat sich der Klub erholt. Die Bosse träumen schon von der 2. Liga. Ist das drin?
Lenz:
Der Aufstieg wird noch schwerer als im Vorjahr. Nicht nur weil der 1. FC Union sofort wieder rauf will. Auch, weil Berliner AK und Yesilyurt aufgerüstet haben.

BILD: Was ist Ihr Ziel?
Lenz:
Lange das Zünglein an der Waage zu sein. Wir haben eine gute Truppe, auch wenn mit Kutrieb, Halst und Rauschenbach drei Leistungsträger weg sind. Dafür ist mit dem ehemaligen Unioper Jens-Uwe Zöphel ein erfahrener Spieler gekommen. Und zwei Verstärkungen stehen noch auf der Liste.

BILD: Der BFC sorgt gern mit PR-Gags für Schlagzeilen. Zuletzt präsentierte Dynamo sein 3-Sterne-Trikot für 10 DDR-Titel, stellte sich mit den Bayern auf eine Stufe. Ist das für Sie Motivation?
Lenz:
Ich trage mit Stolz das Dynamo-Emblem und das Trikot meines Vereins. Wie viele Sterne darauf sind, ist mir piepegal.

BILD: Sie sind seit 1985 mit Unterbrechungen beim BFC. Wie lange noch?
Lenz:
Solange mein Körper mitmacht, ich nicht von jedem Gegenspieler überlaufen werde. Ein Jahr hänge ich mindestens dran.


Klaus-Dieter Vollrath, Bild Berlin, 20.07.2005