Sieben Jahre Haft für Ex-Torwart Lihsa / Er war betrunken, als er seine Frau getötet hat

Es war eine Verzweiflungstat. So schätzte es das Landgericht ein, das Werner Lihsa (61) gestern wegen Totschlags an seiner Frau zu sieben Jahren Haft verurteilte. Der frühere Torwart des DDR-Fußballclubs BFC Dynamo hatte Ende April seine zweite Ehefrau Gudrun (54) während eines Streits in der gemeinsamen Lichtenberger Wohnung getötet. Erst schlug er mit einer Flasche Sekt auf sie ein, würgte sie dann, bis sie tot war. Solch ein Handeln sei dem Angeklagten eher wesensfremd, schätzte das Gericht gestern ein. Erst die unerwartete spontane Gegenwehr seiner Frau habe ihn zu der Tat gebracht. Die Frau hatte mit der Sektflasche zurückgeschlagen. "Das war der Punkt, der den Angeklagten aus der Fassung brachte", urteilte der Richter. Auslöser der Tat sei "mit Sicherheit der Alkoholkonsum des Angeklagten" gewesen. Deshalb ging das Gericht von einem minderschweren Fall und einer verminderten Steuerungsfähigkeit aus.

Autor nicht bekannt, Berliner Kurier, 17.11.2004