Bogs weiß nichts vom Dopingmix / Ex-BFC-Coach: Gezieltes Manipulieren im Fußball nicht möglich

Berlin - Doping beim BFC? Nachdem viele Ex-Spieler diese Vorwürfe schon vehement zurück gewiesen haben, kann auch der einstige BFC-Coach Jürgen Bogs darüber nur verständnislos den Kopf schütteln. "Leider kann man sich mit diesen Geschichten immer noch wichtig machen. Was mir bisher immer gefehlt hat, sind konkrete Beweise und Namen", so Bogs. Der Potsdamer Historiker Giselher Spitzer behauptet in seinem Buch "Fußball-Leichtathletik-Triathlon", dass im DDR-Fußball ganze Mannschaft mit Amphetaminen aufgeputscht worden waren. Unter anderem der BFC beim 3:0 gegen Bremen. Spitzer behauptet, dass die Präparate oft ohne Wissen der Akteure in Getränken verabreicht worden seien.

Bogs: "Davon ist mir nichts bekannt. Genügend Wissenschaftler haben in den letzten Jahren auch deutlich gemacht, dass Doping im Fußball wenig bringt. Was nutzt es, sich in einer englischen Woche für den Mittwoch aufzuputschen, wenn du am Samstag dann in ein Loch fällst? Dieser Rhythmus lässt kein gezieltes Doping zu." Während sich 1860-Coach Falko Götz schon vor Jahren einer Sammelklage gegen verstecktes Doping bei seinem früheren Klub angeschlossen hat, war Herthas Kotrainer Andy Thom stinkesauer: "Alle Jahre wieder haut da jemand so ein Ding raus und wir müssen uns dazu äußern. Da habe ich aber keinen Bock mehr drauf." Verständlich! Thom dürfte in seiner Karierre oft genug nachgewiesen haben, dass sein fußballerisches Können nicht auf Doping aufgebaut ist. Für Bodo Rudwaleit ist das eine PR-Aktion. "Der Herr Spitzer will wohl damit sein Buch besser verkaufen", so der Ex-BFC-Keeper.

René Miller, Berliner Morgenpost, 05.01.2004