Hoffnung für den BFC Dynamo / Insolvenzverfahren soll bis Februar 2004 beendet sein

Die Erleichterung ist nachlesbar, auf weinrotem Untergrund im Forum des Berliner FC Dynamo. "Hurra, wir sind gerettet!", schreiben da glückliche Fans, vom "Wunder im Sportforum", oder einfach nur: "Danke, Mike Peters!" Der Präsident des BFC konnte Einigung mit dem letzten Gläubiger erzielen, der so genannte Masseforderungen an den Verein hatte. 204.000 Euro waren das einst insgesamt, sie standen der Eröffnung des Insolvenzverfahrens 25 Monate lang im Wege. Kaum einer glaubte noch an den erfolgreichen Ausgang, doch nun sagt Peters: "Der Verein ist in Bezug auf alle vorrangigen Forderungen schuldenfrei." Dies ist notariell beurkundet. In den nächsten Wochen sollen die Gläubigerversammlungen stattfinden, der Insolvenzverwalter Philipp Hackländer rechnet mit einem positiven Abschluss des Verfahrens bis Ende Februar 2004.

Der Verein hofft nun, die insgesamt 192 Gläubiger mit 0,5 Prozent ihrer Forderungen über insgesamt 3,6 Millionen Euro abfinden zu können - das wäre nur wenig mehr als jene 16.000 Euro, die Fans auf einem Spendenkonto gesammelt haben. Sollte es zu einer Ein-Prozent-Regelung kommen, würden die Anhänger noch einmal in die Tasche greifen, kündigte der Fanbeauftragte und Vereinssprecher Rainer Lüdkte an: "Wir denken an eine Umlage über zehn Euro für die 700 Mitglieder, den Rest werden Sponsoren bringen." Was bleibt, ist die sportliche Diskrepanz zum finanziellen Neubeginn: In der Verbandsliga ist Dynamo nur Dritter. Dennoch sagt Lüdkte: "Das wird allen einen Schub geben."

Matthias Wolf, Berliner Zeitung, 28.11.2003