Back to the roots

Er ist auf die Zielgerade seiner Karriere auf dem Fußballplatz eingebogen: Jens Reckmann. Der Libero des BFC Dynamo feiert am 14. Juni erst seinen 30. Geburtstag, aber er sagt: "Ich bin jetzt fertig mit der Ausbildung zum Kaufmann für Grundstücks- und Wohnungswirtschaft und muss mich um einen Job kümmern. Im Fußball werde ich keine allzu großen Sprünge mehr machen." Dass er sich da mal nicht täuscht. Wenn auch in diesem Jahr der Aufstiegszug für den BFC abgefahren ist, so wollen die Hohenschönhausener doch in der nächsten Saison angreifen. Und einen wie Reckmann können sie bei solchen Ambitionen allemal gebrauchen. Fast 180 Regionalliga-Spiele hat er absolviert, dazu mehr als 100 Oberliga-Partien. In der Hinrunde war er beim Oberliga-Aufsteiger Eintracht Oranienburg aktiv, seit Beginn der Rückrunde trägt er wieder das BFC-Trikot.

Zusammen mit Sebastian Müller und Roland Wendt kehrte er zu seinen Wurzeln zurück. Back to the roots. Denn angefangen mit dem Fußball hatte Reckmann als Sechsjähriger beim BFC. Er durchlief alle Jugendteams, kam als 14-Jähriger auf die Kinder- und Jugendsportschule. Seinen größten Erfolg feierte er schon in jungen Jahren. Unter Trainer Jürgen Bogs gehörte er als 19-Jähriger zum Team, das in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga 1992 letztlich am VfL Wolfsburg knapp scheiterte. 1997 ging Reckmann erstmals weg, wechselte zu Dynamo Dresden, kehrte aber bereits 1999 zum BFC zurück. Nach zweimaligem Mittelfußbruch hörte er mit dem Fußball auf, ehe er im Oktober 2000 dem Lockruf Frank Rohdes nach Oranienburg folgte und im Sommer 2002 von der Verbandsliga Brandenburg in die NOFV-Oberliga aufstieg. Nun also wieder Dynamo, wo er sich zu Hause fühlt: "Meinem Heimatverein werde ich immer die Daumen drücken."


Bernd Karkossa, Fußballwoche, 05.05.2003