Dynamo-Fans sensationell

Das Ausscheiden in der Vorrunde änderte nichts an der ausgelassenen Stimmung. Knapp 400 Fans des BFC Dynamo feierten ihre Mannschaft beim Hallenturnier im sauerländischen Meschede, als hätten sie gerade den Turniersieg errungen. Spontan starteten sie nach dem Vorrunden-Aus eine Polonaise durch die Halle und der Veranstalter hatte prompt die passende Musik parat. Und nicht nur Meschedes Bürgermeister zeigte sich begeistert, auch der Vorsitzende der Verbandsliga-AG, Walter Zain, war von der Show der Berliner sehr angetan. "Durch ihren sensationellen Auftritt haben die BFC-Fans einen bleibenden Eindruck in Meschede hinterlassen und die Stadt Berlin hervorragend vertreten", sagte Zain. "So etwas hat die Kleinstadt Meschede noch nie erlebt."

Mit Sonderbussen, der Deutschen Bahn sowie mit Privat-PKW hatten sich die Berliner ins etwa 500 Kilometer entfernte Meschede begeben, um sich und ihre Mannschaft zu feiern. Die etwa 600 Zuschauer fassende Turnhalle war fest in Dynamo-Hand. Nicht auszudenken, hätte der Verbandsligist die Vorrunde überstanden, was durchaus im Bereich des Möglichen lag. Nach dem 2:1-Auftaktsieg gegen den FC Groningen (Tore: Suwary und Dehnert) und der 0:2-Niederlage gegen die Amateure von Bayern München hätte im abschließenden Gruppenspiel gegen die Amateure des VfL Bochum ein Unentschieden gereicht. Doch nach zwei schnellen Toren der Bochumer war die Entscheidung früh gefallen, am Ende war der BFC Dynamo aufgrund der 0:4-Niederlage aus dem Turnier ausgeschieden.

Nichtsdestotrotz eroberten die Dynamo-Fans hernach das Spielfeld. Ihrer Polonaise schlossen sich sogar weitere Zuschauer an, die solche Begeisterungsstürme in der beschaulichen Kleinstadt wohl noch nie erlebt hatten. Das für Mescheder Verhältnisse recht große Polizeiaufgebot durfte sich schon frühzeitig auf den Heimweg machen. Auch für die vier Berliner Polizisten, die eigens angereist waren, gab´s nichts zu tun. Walter Zain jedenfalls lobte ausdrücklich die "friedliche Invasion" der Dynamo-Fans, die sich sicher sein dürfen, dass ihr Verein auch im kommenden Jahr wieder eingeladen wird. (...)

Autor nicht bekannt, Fußballwoche, 13.01.2003