Wanski: Angst um den Rücken

Das Spiel war längst vorbei, da stand Philip Wanski noch immer im Trikot vor der Kabine. Als wollte er nicht zu den enttäuschten Gesichtern dazustoßen, quatschte er noch mit den Kumpels. Der kalte Herbstwind machte sich erst langsam bemerkbar. Mitspieler Rekowski kam vorbei und fragte: "Warum hast Du nicht den Elfmeter geschossen? Du bist der Einzige, der in Form ist!" Nun hat der BFC noch mehr Spieler, die in Form sind, aber dazu kann sich Wanski zählen. In den letzten Wochen war der 20jährige mit seinem großen Reservoir an Ideen einer der Hauptdarsteller der Erfolgsserie von Dynamo. Diesmal konnte er nicht wie sonst glänzen. "Ich versuchte Lücken zu finden, aber es war schwer", blickte er zurück: "Ich brauche immer etwas Freiheit. Dieser Gegner lag mir irgendwie nicht!"

Trainer Dirk Vollmar wird es ihm wegen seiner vorherigen Verdienste und seiner Jugend wohl verzeihen. Wanski kam im Sommer zu Dynamo zurück, wo er einst in der Jugend spielte, nachdem er ein Jahr bei Hannover 96 mitwirkte. In Hannover bildete er einen Teil des Amateurteams, das in der Sachsenliga knapp den Aufstieg verpaßte. Manchmal trainierte er sogar bei den Profis mit. Carsten Linke sei von denen besonders nett, erinnert sich der Mittelfeldregisseur. "Weil er mit den Jüngeren spricht!" Zunehmend behinderten Wanski Schmerzen am Rücken und zwangen ihn sogar zum Stopp des Fußballs und zum Abschied aus Hannover. Drei Monate setzte er ganz aus. Bis Vollmar ihn für das neue BFC-Team brauchte. Wanski kehrte zum Fußball zurück. Doch wie lang sein Rücken die Belastung mitmachen wird, weiß er nicht.


Maxim Stöckigt, Fußballwoche, 23.09.2002