Insolvenzverfahren beim BFC eröffnet / Berliner spielen weiter

Das Insolvenzverfahren beim Berliner Fußball-Oberligisten und DDR-Rekordmeister BFC Dynamo ist gestern wie erwartet eröffnet worden (MAZ berichtete). Nach Angaben von Präsidiumsmitglied Holger Zimmermann sprach Insolvenzverwalter Philipp Hackländer nach dem Gang zum Amtsgericht gegenüber allen Mitarbeitern, darunter die Spieler, die Kündigung aus. "Einige Spieler befinden sich auf dem Weg zum Arbeitsamt", sagte Zimmermann. Der zehnmalige DDR-Titelträger steht als erster Absteiger in die Verbandsliga fest, will aber auf jeden Fall den Spielbetrieb aufrecht erhalten.

Die bisherigen Begegnungen werden aus der Wertung gestrichen, zum ersten Pflicht-Freundschaftsspiel am Samstag auf eigenem Platz gegen den Brandenburger SC Süd soll die Mannschaft notfalls mit Fußballern aus der zweiten Mannschaft oder dem Nachwuchs aufgefüllt werden. Welche Akteure aus dem Oberliga-Team bleiben werden, konnte Zimmermann nicht sagen: "Ich gehe davon aus, dass ein Großteil gehen wird. Es ist auch möglich, dass sich alle ihre Pässe abholen." Der mit sieben Millionen Mark (3,57 Millionen Euro) verschuldete Verein darf selbst ab sofort kein Geld mehr ausgeben. Die Summe von 30.000 Mark, die für die Eröffnung des Insolvenzverfahrens nötig war, hatte eine Sponsorengruppe um den ehemaligen Präsidenten Volkmar Wanski aufgebracht. Ein Konkurs und die Auflösung des Clubs sind mit dem Verfahren nicht abgewendet.

 
Autor nicht bekannt (dpa), Märkische Allgemeine Zeitung, 02.11.2001