Kündigung schon in zwei Wochen?

Der BFC Dynamo geht immer mehr in die Knie. Wegen der Insolvenz droht allen Angestellten - auch Spielern - zum 1. November die Kündigung. Den Dynamos geht's sportlich (Rang 9 in der Oberliga Nord) mau und finanziell sauschlecht. Auf sechs Millionen Mark Miese beziffert Dr. Philipp Hackländer aus der Kanzlei des Insolvenzverwalters Schröder die aussichtslose Lage. Geht das Licht beim DDR-Rekordmeister (zehn Titel) endgültig aus? Pressechef Holger Zimmermann: "Die Chancen zur Rettung stehen 50:50". Die wäre ein Wunder und nur so zu schaffen: Nach der Kündigung werden neue Verträge erst geschlossen, wenn die Finanzierung gesichert ist.

Hackländer will alle Gläubiger auf ein Prozent ihrer Ansprüche (insgesamt also 60.000 Mark) drücken. Er hofft, dass Trainer wie Spieler ohne Geld weitermachen. Blanke Utopie! Auch eine Totalpleite ist noch nicht vom Tisch. Dann wären die Spieler sofort für andere Vereine frei. Wäre vor allem für die Nicht-EU-Ausländer (Rowicki, Oprea, Suwary) wichtig, deren Aufenthalt an Arbeitsverträge gekoppelt ist. Der Zwangsabstieg ist damit so gut wie besiegelt. Das letzte Punktspiel wäre am Wochenende bei Türkiyemspor. Eine Woche später würde im Paul-Rusch-Pokal bei Nord Wedding der Vorhang endgültig fallen.

Autor nicht bekannt, Berliner Kurier, 16.10.2001