Drama beim Rekordmeister! BFC Dynamo droht die Pleite / Beim BFC läuten die Alarmglocken. Nach dem verpassten Aufstieg in die Regionalliga droht den Dynamos jetzt das wirtschaftliche Aus.

"Wenn sich die Lage bis zum 30. Juni nicht ändert, werden wir die Insolvenz beantragen", kündigte BFC-Geschäftsführerin Doris Brachmann an. Das war vorige Woche. "Bis dahin kämpfen wir, um die Situation zu entspannen." Die Fakten sprechen eindeutig gegen die Dynamos. Im März erhielten die Spieler ihr letztes verspätet gezahltes Gehalt - und zwar das für Januar. Die fünf rumänischen Spieler, Leistungsträger in der zu Ende gehenden Saison, sollen längst weg sein. Zwei Sponsoren, die bei Aufstieg angebissen hätten, sind wieder abgesprungen. Präsidentin Karin Seidel-Kalmutzki ist sich des Ernstes der Lage bewusst: "Wir arbeiten fieberhaft an einem glücklichen Ende. Wir müssen aber auch realistisch bleiben und dürfen uns nicht die Augen verkleistern."

Obwohl Gespräche mit Sponsoren geführt werden, weiß bis jetzt noch keiner, wie der vorgesehene 2,8-Millionen-Etat für die kommende Saison aufgebracht werden kann. Zumal die börsennotierte Lipro AG als Geldgeber selbst in Nöten ist. Die Präsidentin: "Wir machen noch einen allerletzten Kassensturz." Die Entscheidung, ob sich der DDR-Rekordmeister zum Insolvenzantrag durchringt, soll am 28. Juni bei einer Präsidiumssitzung fallen. Könnte zeitlich fatale Folgen haben. Weil am 1. Juli eine neue Saison beginnt und es nahe liegt, dass die Insolvenz erst dann eröffnet wird, wäre Dynamo nach neuesten DFB-Beschlüssen in der Saison 2001/02 automatisch erster Absteiger.

Autor nicht bekannt, Berliner Kurier, 21.06.2001