| Die Krawalle nach dem Pokalendspiel BFC Dynamo gegen Berlin Türkspor haben ihre Spuren hinterlassen. Die Polizei ist ratlos, der Berliner Fußballverband (BFV) enttäuscht und Dynamo wird sein schlechtes Image einfach nicht los. Im Gegenteil. So kurz nach der Rückbenennung neue Negativschlagzeilen. Nun heißt es, Schuldige finden. Manager des BFC, Horst Göhler dazu: "Die Sicherheitsvorkehrungen sind Sache des Veranstalters, des BFV also." Der Türkische Verband in Berlin-Brandenburg e. V. fordert gar den Rücktritt des BFV-Präsidenten Otto Höhne. Dieser lehnt ab: "Mich haben alle Vereine, also auch die türkischen, gewählt." Deutliche Worte des Unmuts über die Geschehnisse vom Mittwoch fand der Dynamo-Präsident Volkmar Wanski.
Vor Anpfiff zum letzten Spiel der Saison am Sonnabend gegen FC Rot-Weiß Erfurt ergriff Wanski über die Stadionlautsprecher das Wort: "Der erste Stein ist von unseren Anhängern geworfen worden und wir werden alles tun, damit sich solche Ausschreitungen nicht wiederholen. Wer sich nicht benehmen kann, hat in unserem Stadion nichts zu suchen." Der BFC bemüht sich derzeit redlich, den Schaden zu begrenzen und die Sponsoren bei Laune zu halten. Am Freitag treffen sich Vertreter der Polizei, des Veranstalters und beider Vereine zu einer Einsatzauswertung. Ein ”Versöhnungs”-Essen mit den Mannschaften und ein Freundschaftsspiel zu Beginn der nächsten Saison sollen stattfinden, um guten Willen zu beweisen. Nach der chaotischen Saison wird der BFC nun über eine neue Zukunft mit altem Namen nachdenken.
Diana Becht-Zwetkov, Berliner Morgenpost, 18.05.1999
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