KFC Uerdingen wird Partner!

Der FC Berlin hat ab sofort einen großen Bruder. Der Regionalliga-Verein geht besonders im Jugendbereich eine Partnerschaft mit Zweitligist KFC Uerdingen ein. Der Trainer Jürgen Gelsdorf und der Geschäftsführer Edgar Geenen des Deutschen Pokalsiegers von 1985 weilten gestern in Berlin, um die Grundlagen für die Zusammenarbeit beider Klubs zu schaffen. Profitieren sollen davon in erster Linie die 400 Jugendlichen des FCB. Wolfgang Levin, Manager des zehnmaligen DDR-Meisters, will dem eigenen Nachwuchs reizvolle Perspektiven bieten. Ein Austauschprogramm beider Vereine sieht unter anderm vor, daß talentierten A-Jugendlichen gelegentlich die Chance gegeben wird, bei Gelsdorf unter Profi-Bedingungen mitzutrainieren.

Levin meint: "Wir wollen nicht, daß unsere Spieler für ein Appel und ein Ei innerhalb Berlins den Verein wechseln. Für die Besten unseres Nachwuchses wäre der Sprung zu Hertha zu groß. Deshalb ist Uerdingen für sie interessanter." Auch die Krefelder erhoffen sich von der Kooperation einige Vorteile. Gelsdorf: "Auf Dauer ist ein Verein wie unserer nur in der 1. Liga überlebensfähig. Dazu ist die Nachwuchsarbeit ganz wichtig. In Berlin gibt es genügend gute Jugendliche." Er weiß, wovon er spricht. Schließlich holte er einst Andy Thom vom FCB nach Leverkusen. Auch wenn der zu dem Zeitpunkt schon ein ganz Großer war.

Philipp Jann, Berliner Kurier, 16.07.1997