Die jungen Wilden: DANIEL JONELAT(FCB) / Wie der Vater

Wie der inzwischen zum Unioner gewordene Daniel Petrowsky stand auch Daniel Jonelat im Juli 1995 mit dem FCB im Pokal-Finale um den "DFB-Jugendkicker-Pokal" (2:4 gegen den FC Augsburg). Damals spielte er Libero. In dieser Saison in die Regionalliga-Elf aufgerückt, erhält er jetzt im defensiven Mittelfeld seine Chancen. Inmitten der jungen FCB-Hüpfer Twischen 19 und 21 ist er mit 18 Jahren der Jüngste. Trainer Werner Voigt, der mit Lob immer sparsam umgeht, zeigt sich mit seinem kämpferischen Einsatz und seiner Laufbereitschaft zufrieden, "aber im Spiel nach vorn muß er sich steigern".

Als Debütant war Jonelat zunächst dreimal als Einwechsler dabei: neun Minuten beim 2:2 in Spandau, sieben beim 2:1 in Veiten und zwei beim 1:1 gegen TeBe. Danach gab es den ersten von nunmehr schon fünf Einsätzen über die vollen 90 Minuten. "Ich habe aber auch davon profitiert, daß unsere Verletztenliste so lang ist", meint er bescheiden. Wer Daniel, der mit sieben Jahren beim BFC Dynamo unter seinem ersten Trainer Rainer Groth begann, in Aktion sieht, wird sofort an seinen Vater Bernhard erinnert, vor allem figürlich. Der gleiche Bewegungsablauf, die gute Ballführung und die Körperhaltung im Zweikampf. "Ja, das höre ich oft", bestätigt Daniel Jonelat. "Leider habe ich ihn nicht mehr bewußt spielen sehen." Sein Vater, in den 70er Jahren im Aufgebot des BFC, kam 1990 bei einem tragischen Autounfall ums Leben.

H. G. Burghause, Kicker, 18.11.1996