Voigt tadelt die Routiniers

Beim FCB lösen die Blicke auf die Tabelle nun doch wieder Abstiegsängste aus. Dabei schien die Mannschaft nach einer Erfolgsserie schon aus dem Schneider zu sein. Die mitgefährdete Konkurrenz, allen voran Zehlendorf und Bischofswerda, machten aber ebenfalls Boden gut. Der Knackpunkt für den Rückfall war das 1:3 in Veiten. Bei einem Sieg wären die Berliner zwölf Zähler von der Abstiegsposition des Gegners entfernt gewesen. Und nicht nur Kapitän Heiko Brestrich weiß: "Wir haben uns plötzlich wieder in eine schwierige Situation gebracht. Schließlich kommen hintereinander einige Brocken auf uns zu: bei TeBe, dann Leipzig, in Erfurt und Union." In der Auswertung der Veltener Pleite nahmen Trainer Werner Voigt und Präsident Volkmar Wanski kein Blatt vor dem Mund.

"Es rollte ein mittleres Gewitter ab, und ich habe eindeutig gesagt, daß die sonst so oft gelobten erfahrenen Spieler versagten", gab der Coach Einblick in sein "Fußballinneres". Besonders Mario Maek mußte sich Asche aufs Haupft streuen. Erst einen Strafstoß auch in der Wiederholung nicht verwandelt, dann noch die Rote Karte wegen groben Foulspiels. Voigt und Wanski strichen übrigens ihre Teilnahme am schon vor dem Veltener Spiel vereinbarten Mannschaftsessen. "Die sollten sich ruhig mal untereinander die Meinung sagen. Unsere kannten sie ja", begründete Voigt den Schritt. In einem Testspiel gegen den Verbandsligisten NSC Marathon (3:2) wurden für Maek und den verletzten Müller als Manndeckergespann Dzajic und Dahlke ausprobiert.

H. G. Burghause, Kicker, 01.04.1996