Koch unter vier Augen

Der Berliner Klub aus dem Hohenschönhauser Sportforum hat die erste Serie noch nicht ganz abgehakt. Das am 22. Oktober vorgesehene Spiel in Bischofswerda muß am 25. Februar nachgeholt werden. Damals im Oktober hatte die Mannschaft um Kapitän Heiko Brestrich gerade ein Hoch, erzwang gegen Union ein 1:1, gewann in Aue 4:2 und gegen Rathenow 4:1. Das Punktekonto von 11:9 war dazu angetan, das Selbstbewußtsein zu stärken. Aber weit gefehlt! Die Endphase der Herbstrunde nach dem ausgefallenen Treffen in Bischofswerda wurde zur großen Enttäuschung. Kein einziger Sieg in sechs Begegnungen (2:10 Punkte) mit drei Heimniederlagen (2:3 Eisenhüttenstadt, 0:4 Reinickendorf, 2:4 Erfurt) sprechen eine deutliche Sprache. "Wir machten Fehler, die schon ausgemerzt schienen", meint FCB-Trainer Helmut Koch.

"Das bezieht sich sowohl auf oftmals entscheidende krasse individuelle Schnitzer als auch insgesamt in taktischer Hinsicht. gegen 'Hütte' führten wir zweimal, bekamen jedoch Angst vor der eigenen Courage, wurden sofort hektisch, als der Rivale gegenhielt, gegen Reinickendorf zerflatterte unser Spiel schon nach dem 0:1, statt zu versuchen, das vorgegebene Konzept durchzusetzen." Der Coach verbirgt nicht die Tatsache, daß eine sehr junge Truppe wie der FCB (Fensch, Müller, Reckmann, Kallnik, Nikol, Schröder, Franke sind alle zwischen 18 und 21 Jahre) auch anfällig ist. "Gerade deshalb werde ich in der Vorbereitung zur Rückrunde viele persönliche Gespräche führen, damit sie ihr Talent im Wettkampf mehr zum Tragen bringen", will Koch aus seinen Jungen noch einiges "herauskitzeln".

FC Berlin (20 Spieler eingesetzt)
Brestrich
116
Müller
111116
Zöphel
111116
Fensch
111115
Reckmann
1115
Hennig
111115
Franke
111114
Kallnik
11113
Steffen
11113
Oster
1111112
Dittrich
1115
Starp      4
Oesker     2
Lau        2
Wacker     2
Göllnitz   2
Ohly       2
Lätsch     1

Gelb-Rot:  1
Rot:       0
Zuschauerschnitt: 646



Hans Günter Burghause, Kicker, 09.01.1995