Kreuzbandoperationen bei Pronischew und Oesker zwingen zu mehrmonatigen Pausen / Drei Routiniers - Brestrich, Zöphel, Steffen

Zwei, die mit das Gerüst der Elf bilden, werden im Herbst '94 über Monate vermißt: Torjäger Michail Pronischew und der druckvolle Mittelfeldakteur Stefan Oesker. Der Russe befindet sich nach der Kreuzbandoperation im Reha-Training, der andere wird sich nach Abklingen einer Thrombose der gleichen Operation unterziehen. "Pronitschew ist schwer vom Ball zu trennen, im Forechecking sehr wirksam", lobt Manager Dr. Dieter Fuchs. Und Oesker besorgte in zwei Spielen zwei Tore! Wichtiger noch: Pronischew (25) fehlt neben Libero Brestrich (29), Zöphel (25) und Steffen (26) als vierter Routinier und Ruhepunkt im Spiel.

Trainer Helmut Koch steht so mit einer talentierten, aber sehr jungen Garde im Gefecht. Sieben Spieler unter 22, fünf gerade 18 bzw. 19 Lenze alt. "Die Truppe spielt voller Elan. Ihr Nachteil: sie ist noch schnell aus dem Tritt zu bringen", legt Fuchs den Finger auf die "Wunde Instabilität". Mit 6:8 Punkten sind die Hohenschönhausener nicht unzufrieden. Jena (0:3), Cottbus (1:3) waren eine Nummer zu groß. Fuchs: "Unser Ziel ist Klassenerhalt!" Die Rückkehrer Hennig (Saarbrücken), Kallnik (VfB Stuttgart), Müller (Leverkusen), Schröder und der vom Bundesligisten Borussia Dortmund umworbene Marcell Fensch (18), der einen Drei-Jahres-Vertrag nicht unterschrieb, weil die Zusagen zu Schule und Unterkunft vor Ort nicht eingelöst wurden, machten ihre Sache schon ganz ordentlich.


Rolf Dietrich, Kicker, 19.09.1994