Weg eines Talentes programmiert / Bald in Dortmund: Fensch

"Er weiß, was er will, nicht nur auf sportlichem Gebiet", lobt FCB-Trainer Helmut Koch seinen Jung-Nationalspieler Marcell Fensch. "Seine besonderen Stärken sind derzeit eine gesunde Zweikampfhärte und ein gutes Kopfballspiel. Aber er hat ja als 18jähriger noch eine lange Entwicklungsphase vor sich." Am Mittwoch wird Fensch in dem vom Dresdner Hans-Jürgen Dörner trainierten deutschen U 18-Aufgebot stehen, denn in der EM-Qualifikation ist Belgiens Elf in Aachen der Gegner. "Es wäre mein 30. Länderkampf, seit ich vor drei Jahren in der U 15 mein Debüt gab", erzählt Marcell Fensch. Mit einer solchen Visitenkarte ist er natürlich für den bezahlten Fußball attraktiv. Den Mannschaften der einzelnen Jahrgänge gehören fast nur Jungen aus Bundesliga-Klubs an.

Diesmal sind es aus den Amateur-Oberligen neben Fensch lediglich noch Torhüter Wieland (BSV Brandenburg) und das Mittelfeld-Talent Lehmann (Holstein Kiel). Auch sie sind längst in den Notizbüchern der Manager notiert. "So ist für mich auch vor einiger Zeit der Kontakt mit Borussia Dortmund zustandegekommen", schafft der 18jährige Klarheit über seine weiteren Pläne. "Ich habe schon einen Profivertrag für 1994/95. Mir wurde dabei die Zusicherung gegeben, daß ich während der Saison auch mein Abitur abschließen kann." Fensch ist seit sechs Jahren beim FCB bzw. dem Vorgänger BFC Dynamo und stammt aus Güstrow. "Daß ich so weit gekommen bin, verdanke ich in starkem Maße meinen Trainern Hans-Jürgen Riediger, Thomas Niendorf, Jürgen Bogs und Helmut Koch", vergißt er nicht zu sagen.


Hans Günter Burghause, Kicker, 11.04.1994