Die Berliner Neueinkäufe: Was sie wert sind

Jürgen Bogs und Co. befinden sich mit 4:12 Punkten in keiner beneidenswerten Lage. Über den Aderlaß beim FC Berlin vor der Saison ist viel geschrieben worden. Inzwischen aber hat der Verein fünf neue Spieler verpflichtet. Da zur Zeit viel von Mittelmaß und Durchschnitt geredet wird, haben wir sie einmal genau beobachtet, was sie wirklich wert sind.

• Die Angreifer
Michail Pronischew: Gefällt zunächst als fleißiger, lauffreudiger. Spieler. Doch im Abschluß hapert es. Noch kein Torerfolg. Zu oft gerät der Moskauer noch ins Abseits.
Dirk Rehbein: Kann weite Wege gehen. Angesichts seines Fliegengewichts gibt es jedoch große Probleme, sich im Zweikampf durchzusetzen. Die magere Ausbeute: das Ehrentor beim 1:2 gegen Cottbus.
Matthias Zimmerling: Kann einiges am Ball. Gute Ansätze beim 3:3 in Magdeburg. Doch merkt man ihm das zu hohe Körpergewicht an. Es mangelt am schnellen Antritt und an Kondition

• Der Mittelfeldspieler
Pavel Chaloupka: Versteht es bei allem Willen nicht, die Nebenleute zu führen. So läuft nur selten etwas zusammen. Zu langsam bei Kontern und wenn das Tempo anzieht.

• Der Torhüter
Ilja Walow: Hat die Premiere gegen Jena bestanden. Ein Gesamturteil verbietet sich jedoch. Bei Ecken und hohen Eingaben agiert der jüngste Eintraut mit einer Faust. Da deuten sich Zukunftsprobleme an.
Unter dem Strich: Alle Einkäufe gelten als preiswert. Über das Mittelmaß ging es jedoch nicht hinaus. Hätte teurerer Klassemann nicht mehr bracht? Die Diskussionen um einen weite Neuen ruhen momentan in der Schublade: Libero Uwe Szangolies. Manager Dr. Dieter Fuchs: "Am Montag hat der Eisenhüttenstädter nun doch noch einmal einen Termin bei Hertha BSC. Dienstag sollen wir nähere Informationen vom FC Stahl bekommen."

Autor nicht bekannt, Fußballwoche, 05.10.1990