BFC-Treff mit Bandmaß, Barren und Hantel / Fußballer des BFC Dynamo legten den Teilnehmern des VIII. Kraftsport-Wettbewerbs “Stärkster Lehrling gesucht" gute Ergebnisse vor

Lang ist die Liste prominenter Leute, die bisher beim populären Kraftsport-Fernwettstreit der Lehrlinge ihre Visitenkarte abgaben und mit Bandmaß, Barren, Reds und Hantel Resultate zum Nachahmen und Bessermachen vorlegten. Vor einem Jahr, beim siebenten Kräftemessen, "schafften" sich die Riedel, Kotte & Co. von Dynamo Dresden, und Fußball-Nationaltorwart Jürgen Croy stiftete eine Trophäe für den Stärksten der Starken. Klaus Müller wurde damals "Sieger". Seine Leistung: 8,07 m im Schlußdreisprung, 38 Beugestütze, 17 Klimmzüge und 58 Kniebeugen mit der 25-kg-Last auf dem Rücken. Das war beinahe meisterlich! Auch Schlagerstar Frank Schöbel war dabei. Und Marlies Oelsner, die wieselflinke Jenenser rin. Und ...Nun sind neue Namen in die Liste gekommen - die Oberliga-Fußballer vom BFC Dynamo, die Mannen um Frank Terletzki, probierten sich in jenen Disziplinen.

"Rekorde wird wohl kein Lehrling von uns erwarten. Doch Lust zum Sporttreiben, zum Mitmachen wollen wir damit wecken", formulierte Mannschaftsleiter Joachim Hall und schickte seine Kicker ins "Rennen". Um es vorwegzunehmen: Die Leistungen der BFC-Fußballer ließen sich sehen. Zwar schlug Trainer Martin Skaba die Hände über dem Kopf zusammen, als er von den 10,25 m, die DDR-Bestleistung im Schlußdreisprung bedeuten, erfuhr, doch die 8-m-Sätze von Lutz Eigendorf (8,12 m) oder Wolf-Rüdiger Netz wußten wahrlich zu gefallen. "Auf den allerersten Blick sieht diese Disziplin mehr nach Vergnügen aus. Doch da man als Fernwettkampf-Teilnehmer um jedes Pünktchen kämpfen muß, sind auch beim Schlußdreisprung Muskelkraft und eine solide Technik die engsten Verbündeten", meinte der 1,82 m große Mittelfeldstratege Eigendorf. In der Spielhalle im Dynamo-Objekt an der Berliner Steffenstraße hatte Kapitän Frank Terletzki seine Bewunderer. 52 saubere Kniebeugen innerhalb des vorgeschriebenen Zeitlimits von einer Minute legte der 28jährige hin.

Noch ganz außer Atem kommentierte er: "Doch, die Übungen verlangen den ganzen Kerl. Hut ab vor all den Lehrlingen, die sich selbst überwinden und gar 50 und mehr Kniebeugen schaffen." Auch Rainer Troppa und Hartmut Pelka trugen sich in die Liste prominenter Namen ein. Beide prüften ihre Bizeps am Barren, wo die kräftefordernde Disziplin Beugestütze ausgetragen wird. 22 Beugungen gingen auf Troppas Konto, vier mehr auf das vom Hartmut Pelka. "Da war mehr drin", meinte Rainer Troppa enttäuscht, schüttelte noch einmal die Arme aus und schaffte schließlich ausgezeichnete 31 Beugestütze. Man darf gespannt sein, ob sich in der laufenden Saison, die am 10. März in Erfurt mit dem DDR-Finale ihren Höhepunkt erlebt, etliche Lehrlinge von den Dynamos aus Berlin angestachelt fühlen. Bessermachen ist erlaubt!

Jörg Kotterba., Neue Fußballwoche, 23.01.1979