Unser Gesetz - unsere Pflicht / Roland Jüngling (BFC Dynamo): Man muß immer etwas mehr machen!

Mit seinen knapp siebzehn Jahren (geboren am 19. Januar 1957) ist er schon eine kleine Persönlichkeit: "Das bin ich insbesondere durch den Sport geworden", betont der Blondschopf, und erzählt: "Ich habe 1966 bei Dynamo Schwerin angefangen. Meinen ersten Höhepunkt erlebte ich 1969 beim Hallenturnier um den 'Wanderpokal des 13. Dezember' in Rostock-Marienehe, bei dem ich als bester Stürmer ausgezeichnet wurde. Das war für mich der Anlaß, immer ein wenig mehr zu trainieren. Denn wenn man etwas erreichen will, muß man immer mehr machen." Diese Beharrlichkeit führte dann unter anderem zur Delegierung zum BFC Dynamo im Mai 1970.

"Die Umstellung ist mir ganz schön schwergefallen. Anfangs dachte ich: Das Training stehst du nie durch. Man muß nur wollen, dann geht es auch", gesteht der Maschinen- und Anlagenmonteurlehrling. So dauerte es schließlich auch nicht lange, bis der Name Jüngling in der Junioren-Oberliga auftauchte. Mit seiner Antrittsschnelligkeit und Wendigkeit hat der Flügelstürmer schon manche Abwehrreihe in Unruhe versetzt. Jetzt zählt der BFC-Spieler bereits zum Kreis der DDR-Juniorenauswahl (sieben Länderspiele), mit der er Ende September beim Turnier der Freundschaft in der UdSSR weilt. "Die vielen Begegnungen mit den besten Juniorenfußballern der anderen sozialistischen Länder waren sehr nachhaltige Erlebnisse. Das vergißt man so schnell nicht."

Der aufgeweckte Roland hat sich ganz fest umrissene Ziele gestellt. "Obwohl ich vom jüngeren Jahrgang bin, auch noch 1975 in der Juniorenauswahl spielen kann, will ich mir schon in diesem Jahr einen Auswahl-Stammplatz sichern, später dann den Sprung in das Männer-Oberligakollektiv unseres Klubs schaffen." Wie heißt es im Entwurf des neuen Jugendgesetzes? "Körperkultur und Sport gehören zum Leben der Jugend in der sozialistischen Gesellschaft. Aufgabe jedes jungen Menschen ist es, durch regelmäßige sportliche Betätigung zu seiner Persönlichkeitsentwicklung beizutragen." Roland Jüngling ist ein Beispiel dafür.


Autor nicht bekannt, Neue Fußballwoche, 09.10.1973