Hoffnungen: Ralf Schulenberg (BFC Dynamo)

Geboren am 15. August 194: in Erfurt: verheiratet, eine Tochter: gelernter Mechaniker: Beginn der aktiven Laufbahn mit zehn Jahren bei Aufbau Erfurt. später SC Turbine Erfurt: erster Übungsleiter der frühere Erfurter Oberligaspieler "Kimme" Hoffmeyer; seit 1969 beim BFC Dynamo: neun Länderspiele (in der Junioren-Auswahl)

Wenn der BFC Dynamo sowohl in der Meisterschaft als auch im Europacup der Pokalsieger in den letzten Monaten einen deutlichen Leistungsanstieg nachweisen konnte, dann ist das nicht zuletzt mit ein Verdienst des 1,71 m großen und 72 kg schweren Ralf Schulenberg. Als eine der drei Sturmspitzen sorgt er dafür, daß das Angriffsschwert der Berliner Elf schärfer geschliffen ist als in vergangenen Jahren. Der ehemalige Erfurter ist äußerst dribbelstark, sehr lauffreudig und so für jeden Verteidiger ein unangenehmer Widersacher. In den letzten Spielen dokumentierte er auch, daß er seine Schußtechnik verbessert hat. Seine Berufung in die Nationalelf ist der Lohn angestrengter Trainingsarbeit. Sein Aufstieg zu einer der profiliertesten Sturmspitzen unseres DDR-Fußballs ist um so bemerkenswerter, weil Ralf Schulenberg infolge einer Meniskusoperation im Jahre 1971 seinem Kollektiv lange Zeit nicht zur Verfügung stand. "Ralf ist ein äußerst dynamischer Fußballspieler, der vor Ehrgeiz sprüht", sagte uns BFC-Cheftrainer Hans Geitel. "Er möchte Unmögliches wahrmachen. Mit seiner Urwüchsigkeit ist er für jedes Kollektiv ein Gewinn. Verbesserungsbedürftig ist bei ihm allerdings noch die Schußkraft des linken Beines."


Autor nicht bekannt, Neue Fußballwoche, 11.04.1972