Zielstrebige Arbeit zahlte sich aus

Die zielstrebige systematische Arbeit, die beim BFC Dynamo geleistet wird, fand in der Saison 1969/70 eine weitere Bestätigung: Platz 6 (im Vorjahr Tabellenzehnter). Dabei begingen die Berliner zunächst den Fehler, allein mit einer größeren Betonung des spielerischen Elements den Erfolg anzustreben. Er rächte sich bitter, denn nach einem Punktspielauftakt mit 4:4 Zählern folgten drei Niederlagen hintereinander (FCV 2:5, Halle 1:4, Jena 0:2), die den BFC auf den letzten Platz abrutschen ließen. Erst mit stärkeren kämpferischen Mitteln, mit kompromißloseren Aktionen in der Abwehr wie im Angriff, mit einer akzeptablen Synthese von Spiel und Kampf meisterte der BFC die diffizile Krisensituation. Platz 7 (19:21 Tore, 13:13 Punkte) nach Abschluß der 1. Halbserie bedeuteten eine gute Ausgangsposition für den 2. Punktspielabschnitt, in dem das sich mehr und mehr stabilisierende Kollektiv zwischen dem 16. und 20. Spieltag ungeschlagen blieb (2. Siege, 3 Unentschieden = 7:3 Punkte), zwischen dem 18. und 23. Spieltag ständig den 6. Rang belegte und den Tabellenplatz-Durchschnitt der 1. Halbserie von 8,92 auf 6,46 nach dem 26. Punktspiel verbesserte.

Für den BFC sprach ferner die vorteilhaftere 2. Halbserie (15:11 Punkte gegen 13:13 der 1. Halbserie) sowie die Verbesserung der Auswärtsbilanz (1. Halbserie = 6:13 Tore, 4:10 Punkte; 2. Halbserie = 4:5 Tore, 6:6 Punkte). Individuelle Leistungsschwankungen (Aedtner, Carow, Lyszczan) zwangen zu häufigen Positionsveränderungen, die mangelnde Stabilität zahlreicher junger Spieler erschwerten das Finden der bestmöglichen Formation. Bei harter gegnerischer Manndeckung verblaßten die Angriffsqualitäten, gegen variable, antrittsschnelle Angriffsspieler besaßen Trümpler, Hall, Stumpf Anpassungsschwierigkeiten. Dennoch: mit seinem veranlagten Spielerreservoir sollte der BFC Dynamo auch in der kommenden Saison ein stets ernstzunehmender Kontrahent sein.

Autor nicht bekannt, Neue Fußballwoche, 21.07.1970