Im ersten Jahr: Frank Fleischer (Berliner FC Dynamo)

Die Liebe zum Fußballsport wurde "Fips", wie er in Anlehnung an seinen musikalischen Namensvetter von seinen Freunden genannt wird, mit in die Wiege gelegt. Der Vater von Frank Fleischer, Maurer von Beruf, gehörte viele Jahre hindurch zu den Stammspielern der ersten Männermannschaft von Dynamo Eisleben. So kam auch der am 14. November 1946 in Döbris (Kreis Weißenfels) geborene Sohn schon bald mit dem runden Leder in Berührung. In der BSG Stahl Eisleben unternahm Frank Fleischer dann seine ersten Fußballschritte. Erich Blanke war dort sein Übungsleiter, von dem der heutige Spieler des BFC Dynamo noch immer mit Hochachtung spricht, da er ihm das Abc der Fußballtechnik vermittelte. Später ging Frank zu Stahl Sangerhausen, wo er ein Jahr lang spielte. Als 19jähriger trat er den Ehrendienst bei den bewaffneten Streitkräften unserer Republik an und schnürte für Dynamo Halle-Süd die Fußballstiefel.

Dort erkannte man schon bald das Talent des technisch gut beschlagenen Spielers und delegierte ihn 1967 zum BFC Dynamo. "Ich habe diesen Schritt nie bereut", sagte uns der sympathische Blondschopf, "wenngleich ich schon bald feststellen mußte, daß hier die Trainingsanforderungen weitaus höher sind." Nach anfänglichem Einsatz als Stoßstürmer im Oberligakollektiv wurde Frank zu einem hängenden Angriffsspieler umgeschult. "Ich glaube, daß mir die damit verbundenen Aufgaben mehr liegen", sagte uns der gelernte Elektroschlosser, der sich auf die Meisterprüfung vorbereiten möchte. "Allerdings bin ich mir auch bewußt, daß meine konditionellen Voraussetzungen - besonders beim Sonnabend-Mittwoch-Rhythmus - noch nicht ausreichen, um mir einen Stammplatz in der ersten Mannschaft zu sichern. Ich werde deshalb weiterhin hart arbeiten, um zu einer guten Stütze des Oberligakollektivs beim BFC Dynamo zu werden", versicherte er uns abschließend.


Werner Fischer, Neue Fußballwoche, 17.02.1970