Oberliga-Saisonauswertung 1965/66: BFC Dynamo / Mit negativer Heimbilanz zum Abstieg

13:13-Punkte holte der BFC in der 2. Halbserie, dennoch vermochte er den schon nach der 1. Halbserie innegehabten 13. Platz (8:18 Punkte), der den Abstieg bedeutet, nicht zu verlassen. Es nutzte den Berlinern nur wenig, daß sie mit 9:17 Punkten die fünftbeste Auswärtsbilanz aller Oberliga-Kollektive besaßen. Dafür hatten sie nämlich gemeinsam mit dem zweiten Absteiger, Wismut Gera, eine negative Heimbilanz (12:14 Punkte, 18:28 Tore, nur 4 Siege und 4 Unentschieden). Von 26 Punktspielen stand der BFC neunzehnmal auf den beiden letzten Plätzen. Er ließ nur zwischen dem 6. und 11. Spieltag auf eine Verbesserung des Leistungsvermögens hoffen, dann ging es jedoch wieder systematisch bergab. Alle positiven Erscheinungen der vergangenen Saison waren in diesem Jahr ins Nichts zerstoben. Noch der elfte Mann bestritt 1965/66 17 Spiele (18 Aktive wurden insgesamt aufgeboten), in der letzten Saison nur zwölf. Beim Einsatz der 23 Aktiven ging es mitunter wie in einem Irrgarten zu.

Meyer, Kochale (verletzt), Geserich und Aedtner spielten in der 2. Halbserie überhaupt nicht mehr im Oberliga-Kollektiv, dafür erhielten gleich sechs neue Spieler die Chance zur Bewährung (Becker, Johannsen, Schütze, Großmann, Trümpler und Lyszczan). Daß bei derart radikalen Umformierungen eine leistungsmäßige Kontinuität, eine zufriedenstellende selbstredend, natürlich nicht zu erreichen war, lag auf der Hand. 1965/66 beschritt Trainer Karl Schäffner recht erfolgreich den Weg produktiven Angriffsspiels im auf die Mannschaft zugeschnittenen 4-2-4. Davon blieb nichts. Das Torverhältnis gibt ebenso Auskunft darüber wie die Benotung der Spieler in der fuwo-Punktwertung (nur Stumpf, Bräunlich und Trümpler haben einen Durchschnittswert von drei und mehr Punkten). Der BFC ließ unter dem Ungarn Volentik keine spielerische Linie und keine taktische Grundkonzeption erkennen. Sein Spiel war zerrissen und zerfahren, und wenn der 31jährige Bley (in der 1. Halbserie nur 5 Spiele) in der 2. Halbserie allein dank seines nimmermüden Einsatzes zu den produktivsten Stürmern zählte, ist alles über die Angriffsqualitäten der Berliner gesagt.

Autor nicht bekannt, Neue Fußballwoche, 11.07.1967