Paul-Rusch-Pokal 1992/93 - 1. Hauptrunde: PFV Bergmann-Borsig Berlin - FC Berlin 2:3

Hackbusch-Experiment mißlang / Lihsa meisterte den Elfmeter von Rambow
Im nachgeholten Schlager der 1. Runde des Paul-Rusch-Pokals behielt der FC Berlin die Oberhand, trifft nun am 26.8. im Jahnpark auf SC Tegel. Das Hauptaugenmerk der Bergmänner lag offensichtlich nicht auf dem Pokal, denn Trainer Düwiger brachte mit Rosalski und Hein zwei Spieler, die normalerweise nur zum erweiterten Kader zählen. Hinzu kam das Experiment mit Hackbusch als Libero, das jedoch voll in die Hose ging. Genau jene riskanten technischen Schmankerl nämlich, die den Routiner im Mittelfeld im Vorjahr zu den herausragenden Spielerpersönlichkeiten der Oberliga machten, beschworen diesmal einige brenzlige Situationen herauf, beim ersten, wie auch beim dritten Gegentreffer fehlte der Abwehr die ordnende Hand. Düwiger reagierte zur Halbzeit und zog Schulz zurück, Hackbusch konnte sich wieder der Offensive widmen.

Mit dieser Umordnung wurde das BB-Spiel gleich druckvoller, wobei sich vor allem der technisch beschlagene und mit einem kräftigen Bums ausgestattete Janotta hervortat. Das Duo Janotta/Hackbusch wird sicherlich noch einigen Teams Kopfschmerzen bereiten. Dem FCB genügte eine starke halbe Stunde zum Weiterkommen, im Gefühl des sicheren Sieges verflachte in der zweiten Hälfte das Spiel der Hohenschönhausener. Erst als in den Schlußminuten "BB" den Libero auflöste, kamen die Roten zu Kontermöglichkeiten. Der agile Rambow vergab gleich zwei "Riesen", als er zunächst nach schönem Jopek-Paß frei vor Lihsa auftauchte, der den Versuch eines Lupfers aber ahnte (84.). Auch im Elfmeterduell gegen Rambow (Hackbusch hatte Richert festgehalten) behielt der frühere Union-Keeper die Oberhand (87.).

Eckhard  Düwiger (Bergmann-Borsig):
"Wir haben heute ein bißchen experimentiert. Man hat gesehen, daß der zweite Anzug noch nicht richtig paßt."
Jürgen Bogs (FC Berlin):
"Es war das gleiche Spiel, wie gegen Eisenhüttenstadt. Nach vorne passiert eine ganze Menge, aber in der Abwehr stimmt es noch nicht."

PFV Bergmann-Borsig Berlin:
Lihsa; Hackbusch; Zavarko, Petsch; Joppien, Schulz, Janotta, Hein (46. Bahlo), Siwa
; Rosalski, Steffen (46. Kolloff)
FC Berlin:
Oster; Brestrich; Oesker (54. Zöphel), Reckmann; Jesse, Rambow, Michal, Nikol, Thiel - Jopek, Pastorek █ (59. Richert)

1:0 Schulz             (14.)
1:1 Rambow             (15.)
1:2 Jopek              (28.)
1:3 Jopek              (32.)
2:3 Janotta            (65.)

Schiedsrichter:        Sax (Berlin)
Zuschauer:             250


Klaus Trapp, Fußballwoche, 17.08.1992