FDGB-Pokal 1985/86 - Viertelfinale Hinspiel: BFC Dynamo - FC Hansa Rostock 5:1

Herrliche Thom-Tore
Nach fünf Minuten fünf Angriffe, zwei Eckbälle und ein Tor - die Hanseaten begannen die Partie ohne Respekt vor dem BFC und voller Tatendrang. Die Berliner waren gewarnt, spielten in der Folge sehr konzentriert und nahmen nach dem 0:1 das Spielgeschehen fest in die Hand. Was sich dann bis zur Halbzeit tat, glich für die Rostocker regelrecht einer Lektion in Sachen Angriffswirksamkeit und Effektivität. Hohes Tempo, ständige Positionswechsel und direkte Ballpassagen gaben den Gästen viele Rätsel auf. Die von Andreas Thom aus zwei Freistoßablagen erzielten Treffer zum 1:1 und 2:1 schienen dem Fußball-Lehrbuch entlehnt, versetzten die Zuschauer in Hochstimmung. Beide Male hob Thom aus 20 bzw. 25 Metern das Leder über die Abwehrmauer, unerreichbar für Torhüter Teuber. Die Rostocker fanden einfach keine Mittel, die Berliner zu bremsen. Nach dem Seitenwechsel stand Hansa zwar nicht mehr unter Dauerdruck, eine Resultatsverbesserung aber gelang nicht. Dazu gab es in der Elf zu viele Schwachpunkte. Teuber wirkte mehrfach unsicher, und vor allem Uteß, Schlünz, Schulz und Jarohs als die Erfahrensten in der Mannschaft blieben vieles schuldig. Lediglich Doll beschäftigte mehrfach die BFC-Deckung. So kontrollierte ein starker Meister bis zum Schlußpfiff das Spiel.

BFC Dynamo:
Rudwaleit; Rohde; Ksienzyk, B. Schulz, Maek; Trieloff, Küttner, Fügner; Pastor, Ernst, Thom
FC Hansa Rostock:
Teuber; Uteß; Littmann, Alms, Arnholdt; Schlünz, Bullerjahn, Schulz (85. Mischinger); Pinkohs, Jarohs, Doll

0:1 Bullerjahn         ( 5.)
1:1 Thom               (10.)
2:1 Thom               (26.)
3:1 Rohde              (33.)
4:1 Ernst              (35.)
5:1 Pastor             (71.)

Schiedsrichter:        Bahrs (Leipzig)
Zuschauer:             3.500

Max Schlosser, Neues Deutschland, 09.12.1985