FDGB-Pokal 1982/83 - Achtelfinale: FC Rot-Weiß Erfurt - BFC Dynamo 2:4

Drei Sträßer-Tore brachten dem Meister den klaren Sieg / In der zweiten Halbzeit BFC Dynamo klar überlegen
Bis zum Seitenwechsel boten beide Mannschaften ein gutes, temposcharfes Spiel mit wechselnden Szenen vor beiden Toren. Die Berliner besaßen dank guter Aufbauarbeit aus Abwehr und Mittelfeld (Noack, Terletzki) streckenweise Feldvorteile, sie wirkten aber andererseits bei den schnellen Erfurter Kontern in der Deckung recht anfällig. So konnten die Gastgeber zweimal in Führung gehen und außerdem auf einen Lattenkopfball Heuns (16.) und weitere zum Teil von Rudwaleit mit großen Paraden vereitelte Chancen verweisen. Die meiste Gefahr für Benkerts Tor entstand bei Freistößen und Eckbällen (12:3 für den BFC), nach denen die Berliner oft zum Kopfball kamen.

Im zweiten Abschnitt zeigte sich dann, daß die Erfurter vom Tempo der ersten 45 Minuten überfordert waren, so daß der BFC nun eindeutig spielbestimmend werden konnte. Da die Berliner Angreifer jedoch in Tornähe meist zu unentschlossen waren, Trieloff zudem nur den Pfosten traf (48.) und der FC Rot-Weiß bei seinen jetzt allerdings wesentlich selteneren Gegenzügen weiter gefährlich blieb, wurde die Entscheidung bis in die Schlußphase vertagt. Dann bereitete der gerade eingewechselte Netz am rechten Flügel Sträßers Führungstor vor, und wenig später beseitigte der Mittelstürmer mit seinem dritten Treffer nach einem Fehler des diesmal recht unsicheren Benkert die letzten Zweifel am Weiterkommen des Meisters. Aus einer insgesamt guten Mannschaftsleistung ragten beim Sieger Rudwaleit, Trieloff und der sehr lauffreudige, im Angriff ständig anspielbare Sträßer heraus.

FC Rot-Weiß Erfurt:
Benkert; Linde; Göpel, Vlay (77. Becker), Sänger; Iffarth, Busse (75. Fritz), Winter; Romstedt, Heun, Thon
BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Noack, Troppa, Ullrich; Backs, Rohde (87. Illert), Terletzki; Schulz (69. Netz), Sträßer, Riediger

1:0 Busse              ( 3.)
1:1 Riediger           (17.)
2:1 Romstedt           (22.)
2:2 Sträßer            (35.)
2:3 Sträßer            (73.)
2:4 Sträßer            (85.)

Schiedsrichter:        Peschel (Radebeul)
Zuschauer:             20.000

Gerhard Weigel, Neues Deutschland, 25.10.1982