FDGB-Pokal 1981/82 - 2. Hauptrunde: ASG Vorwärts Neubrandenburg - BFC Dynamo 1:5

Hoffnung blühte nur fünf Minuten
Die Hoffnung auf eine Pokalsensation blühte nur fünf Minuten lang auf den brechend vollen Rängen. Ein Terletzki-Freistoß, bei dem Schlußmann Müller ebensowenig eine gute Figur machte wie sein Nachfolger Schäfer bei Troppas Flachschuß zum 4:1, brachte das Spiel des Meisters endgültig ins Rollen. Dabei entwickelte die Vorwärts-Elf viel Fleiß, viel Eifer, zog auch im Mittelfeld einige geschickte Aktionen auf (Hanke, Lentz, Hornik), aber der Respekt vor den Dynamos hemmte später mehr und mehr ihr Spiel. "Außerdem verunsicherten krasse Torhüterfehler zusätzlich die Mannschaft", fügte Übungsleiter Manfred Müller hinzu, der im gleichen Atemzug die souveräne Partie der Berliner hervorhob. Vor allem in der Abwehr, aus der Trieloff, Troppa, Rudwaleit herausragten, operierten die Berliner sehr konzentriert, spielten ihre Vorteile in der Schnelligkeit und in der Zweikampfführung resolut aus.

Joachim Hall, der den in England zur Spielbeobachtung weilenden Jürgen Bogs vertrat, sprach am Ende von einer "gelungenen, weil auch locker bestrittenen Probe vor dem EC-Treffen gegen Aston Villa". Er übersah jedoch nicht, daß vor allem nach der Pause bei klarer Überlegenheit zu viele Möglichkeiten unkonzentriert vergeben wurden. Schulz muß da erwähnt werden, auch Terletzki, der ansonsten mit Ernst klar das Mittelfeldspiel dirigierte. Ullrich gar setzte beim Stande von 2:1 in der 30. Minute einen Foulstrafstoß nur an den linken Pfosten, während Riediger davor und kurz danach die schönsten BFC-Tore markierte. Zur Pause schied er wegen leichter Rückenbeschwerden aus. Er konnte es, denn zu diesem Zeitpunkt war bereits alles gelaufen.


ASG Vorwärts Neubrandenburg:
Müller (46. Schäfer), Kreft, Roloff
, Schmidt, Zinke, Hanke, Lentz, Sager, Wolter, Hornik, Winkel
BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Noack, Troppa, Ullrich; Terletzki, Ernst, Sträßer; Riediger (46. Backs), Schulz (78. Schlegel), Netz

1:0 Wolter             ( 4.)
1:1 Terletzki          ( 9.)
1:2 Riediger           (22.)
1:3 Riediger           (43.)
1:4 Troppa             (59.)
1:5 Ernst              (73.)

Schiedsrichter:        Henning (Rostock)
Zuschauer:             9.500


Klaus Thiemann, Neue Fußballwoche, 20.10.1981