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Armee-Elf dominierte beim Elfmeterschießen / Gastgeber gewann gegen den BFC insgesamt 6:5 Das Halbfinalspiel zwischen dem FC Vorwärts und dem BFC Dynamo hatte viele Glanzpunkte. Die Dramatik erreichte jedoch den
Höhepunkt, als es nach 90 Minuten 1:1 stand, die Verlängerung keine Entscheidung brachte und damit der Finalist durch Elfmeterschießen ermittelt werden mußte. Das gewann dann der gastgebende FC Vorwärts mit 5:4, und der
spannende Szenenwechsel verdient es, genau festgehalten zu werden: 1:0 Jarmuszkiewicz, 1:1 Ullrich, Otto (Rudwaleit pariert), 1:2 Ernst, 2:2 Hause, Jüngling (Kreutzer hält), Krautzig (Rudwaleit hält), 2:3 Troppa, 3:3
Andrich, Terletzki (Kreutzer hält), 4:3 Probst, 4:4 Trieloff, 5:4 Conrad, Pelka (Kreutzer hält). Als der Frankfurter Torwart seinen dritten Ball abgewehrt hatte und damit die Armee-Elf als Gesamtsieger mit 6:5 Toren feststand,
kannte der Jubel im Stadion keine Grenzen, und natürlich war in diesem Moment der FCV-Schlußmann der gefeiertste Spieler.
Nachdem die Begegnung in der ersten Viertelstunde recht verhalten begonnen hatte, übernahm der
Gastgeber die Initiative. Die letzten Erfolge in der Meisterschaft stärkten sein Selbstbewußtsein ungemein. So erspielte sich Vorwärts auch eine Reihe von Chancen. Der BFC konnte allerdings zuerst einen Torerfolg bejubeln, als
Terletzki einen Freistoß gefühlvoll vor das Tor hob, wo sich Schulz am höchsten schraubte und per Kopf vollendete. Der FCV ließ sich durch diesen Rückstand aber nicht von seiner Linie abbringen, erzielte im Mittelfeld ein
deutliches Übergewicht und wirkte auch zweikampfstärker. So war der Ausgleich durch Enzmann in der 31. Minute Ausdruck der überlegeneren Spielweise der Platzbesitzer. Bei dieser Aktion überlistete Enzmann erst Trieloff und dann
Ullrich, so daß er freie Schußbahn hatte und den insgesamt glänzend disponierten Rudwaleit im BFC-Tor bezwingen konnte.
In der zweiten Hälfte änderte sich wenig am Gesamtbild. Der Gastgeber diktierte das Geschehen,
erspielte zahlreiche Chancen, mußte aber bei den BFC-Kontern seine ganze Aufmerksamkeit aufbieten, um ohne weiteres Gegentor zu bleiben. Nach 90 Minuten stand es immer noch 1:1, und in der Verlängerung konnte Dynamo zufrieden
sein, das Remis gehalten zu haben. Die 10.000 Zuschauer hatten ein von beiden Seiten offensiv geführtes Spiel gesehen, das einem Halbfinale würdig war. Und nachdem die Armee-Elf in beiden Punktspielen gegen den Meister gewonnen
hatte, unterstrich dieser Erfolg im Pokal die gewachsene Stärke des FC Vorwärts.
FC Vorwärts Frankfurt (Oder):
Kreutzer; Hause; Probst, Schuth, Geyer; Jarmuszkiewicz, Krautzig █, Enzmann (71. Andrich); Otto, Conrad, Gramenz
BFC Dynamo: Rudwaleit; Trieloff; Noack, Troppa, Ullrich; Jüngling █, Terletzki, Ernst; Götz (75. Pelka), Schulz, Netz
0:1 Schulz (17.) 1:1 Enzmann (31.)
Elfmeterschießen: 2:1 Jarmuszkiewicz 2:2 Ullrich Otto (gehalten) 2:3 Ernst 3:3 Hause Jüngling (gehalten) Krautzig (gehalten)
3:4 Troppa 4:4 Andrich
Terletzki (gehalten) 5:4 Probst 5:5 Trieloff 6:5 Conrad Pelka (gehalten)
Schiedsrichter: Prokop (Erfurt) Zuschauer: 10.000
Eckhard Galley, Neues Deutschland, 26.03.1981

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