FDGB-Pokal 1978/79 - Halbfinale Hinspiel: BFC Dynamo - SG Dynamo Dresden 1:0

Steigerung wurde noch mit Siegestor belohnt / Im Halbfinal-Hinspiel um den FDGB-Pokal bezwang der BFC Meister Dresden 1 : 0
Das Zusammentreffen der in der Fußball-Oberliga führenden Dynamo-Mannschaften im Halbfinale des FDGB-Fußball-Pokalwettbewerbs hatte seine Publikumswirksamkeit nicht verfehlt. 23.000 Zuschauer befanden sich am Sonnabend auf den Rängen des Jahn-Sportparks. Dabei zeigte sich der Meister zunächst von seiner 1:3-Niederlage in Wien erstaunlich gut erholt. Mit viel Laufarbeit, genauen Ballpassagen und einem äußerst starken Mittelfeldspiel (Schade, Trautmann) auf schwerem Boden hatten die Elbestädter gute Trümpfe ins Feld zu führen. Besonders in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit, die Schade mit einem Schuß knapp neben den Pfosten eingeleitet hatte, boten sich Rudwaleit zahlreiche Gelegenheiten, sich auszuzeichnen.

"Doch wiederum scheiterten wir in dieser Phase an der mangelnden Chancenverwertung, das trennt uns noch von der internationalen Spitzenklasse", zog Dresdens Trainer Gerhard Prautzsch am Schluß das Resümee. Doch auch der BFC wollte gegen den dreifachen Pokalsieger und Titelverteidiger seine gewachsene Spielstärke demonstrieren. Besonders Eigendorf erwies sich als schußfreudig, prüfte den sicher haltenden Boden zweimal und verfehlte in der 15. Minute nur knapp das Tor. Nach der Pause, als die Berliner das Tempo noch erhöhten - Eigendorf und Riediger verfehlten in dieser Drangperiode nur knapp das Ziel -, kamen die Gäste, bei denen Schmuck und Heidler für zu hartes Einsteigen die Gelbe Karte erhielten, nur noch zu gelegentlichen Gegenangriffen, bei denen Trautmann (63.9 und Kotte (73.) erneut schlechte Schußleistungen zeigten.

Die Entscheidung fiel jedoch erst n der Schlußviertelstunde, als der BFC noch einmal alles auf eine Karte setzte und das Eckenverhältnis auf 9:1 zu seinen Gunsten schraubte. Einen Diagonalpaß von Netz verwandelte Riediger in der 85. Minute aus Nahdistanz. Der Nationalmannschaftsstürmer schoß damit sein 12. Tor im diesjährigen Pokalwettbewerb und krönte seine wieder ausgezeichnete Leistung. "Es war für unsere Mannschaft eine schwere Prüfung in einem gutklassigen Spiel", erklärte BFC-Trainer Martin Skaba, der Jürgen Bogs vertrat. "Zwar ist der Vorsprung für das Rückspiel am 31. März nur hauchdünn. Doch es war wichtig für uns, kein Gegentor hinnehmen zu müssen, denn in Dresden, wo nun der Meister offensiv kommen muß, könnten sich für uns mehr Räume für einen Gegentreffer ergeben."

BFC Dynamo:
Rudwaleit; Artur Ullrich, Trieloff, Troppa, Noack, Lauck, Terletzki, Eigendorf, Riediger, Sträßer (59. Pelka), Netz
SG Dynamo Dresden:
Boden; Weber, Dörner, Schmuck, Helm, Häfner, Schade, Trautmann, Riedel (ab 76. Sachse), Kotte, Heidler (ab 61. M. Müller); Trainer: Prautzsch.

1:0 Riediger         (85.)

Schiedsrichter:      Di Carlo (Burgstädt)
Zuschauer:           23.000


Werner Fischer, Berliner Zeitung, Datum nicht bekannt