FDGB-Pokal 1978/79 - 2. Hauptrunde: BSG Chemie PCK Schwedt - BFC Dynamo 0:6

Ehrgeizigem Gastgeber wurde schnell der Kampfnerv gezogen / Chemie PCK Schwedt unterlag dem BFC Dynamo klar mit 0:6 (0:4)
Vier erfolgreiche Liga-Spiele hintereinander und der Hinauswurf von Vorwärts Stralsund aus dem Pokalwettbewerb hatten den Ehrgeiz der Schwedter angestachelt, auch gegen den Tabellenführer der DDR-Fußball-Oberliga mit einer herausragenden Leistung aufzuwarten, Doch der BFC Dynamo konnte am Sonnabend in Schwedt schon früh dem Gastgeber den Kampfnerv ziehen. Das Treffen war noch keine 60 Sekunden alt, da hatte Kapitän Terletzki mit einem 25-m-Schuß unter die Querlatte die Gäste schon mit 1:0 in Führung gebracht. Als dann Netz und erneut Terletzki bis zur 20. Minute auf 3:0 erhöhten, war die Pokalpartie praktisch schon entschieden. Die wegen Verletzung pausierenden Trieloff, Brillat und Lauck wurden von Jonelat, Troppa und Pelka vollwertig ersetzt.

Der sich in guter Form präsentierende Pelka, der noch vor der Pause das 4:0 erzielte, muß sogar als ein Gewinn für das BFC-Sturmspiel betrachtet werden. Besonders wenn die offensiv freudigen Außenverteidiger Noack und Ullrich über die Flügel vorstießen, brannte es lichterloh vor dem Schwedter Gehäuse. Wenn es am Spiel des Oberliga-Spitzenreiters in den ersten 45 Minuten etwas zu bemängeln gab, dann war es die Chancenverwertung, denn bei Halbzeit hätte es schon gut und gerne 8:0 stehen können. Als der BFC nach dem Wechsel die Zügel etwas schleifen ließ, zeigten die Schwedter, die mit Keipke, Rath und Weichert drei ehemalige Vorwärtsspieler und Erhard Bogs den Bruder des BFC-Trainers in ihren Reihen hatten, was in ihnen steckt.

Dreimal mußten Rudwaleit Pfosten und Latte zu Hilfe kommen, um den verdienten Ehrentreffer der Schwedter zu verhindern. Erst als Riediger, der lange Zeit von Engelmann scharf bewacht worden war, zwei schöne Soli mit Torschüssen krönte, kamen die Berliner noch zum höchsten Sieg der II. Hauptrunde. "Besonders freue ich mich". zog Trainer Jürgen Bogs das Resümee, "daß sich unsere Spieler der sogenannten zweiten Reihe nahtlos ins Mannschaftsgefüge einreihten, was zeigt, daß wir jederzeit mit ihnen rechnen können. Das Nutzen der Chancen ließ dagegen noch Wünsche offen. Im Hinblick auf die kommenden Punktspiele war dieser hohe Steg wichtig. Lauck wird am Sonnabend in Erfurt wieder mit von der Partie sein."


BSG Chemie PCK Schwedt:
Keipke; Bliefert, Albrecht, Engelmann, Hefter, Scheel, Käppler (75. Stoll), Bogs, Voigt, Rath, Weichert
BFC Dynamo:
Rudwaleit; Noack, Jonelat, Troppa, Ullrich, Eigendorf, Terletzki, Jüngling (85. Sträßer), Pelka, Riediger, Netz

0:1 Terletzki          ( 1.)
0:2 Netz               (18.)
0:3 Terletzki          (20.)
0:4 Pelka              (38.)
0:5 Riediger           (77.)
0:6 Riediger           (85.)

Schiedsrichter:        Müller (Cottbus)
Zuschauer:             2.500


Werner Fischer, Berliner Zeitung, 16.10.1978