FDGB-Pokal 1975/76 - Achtelfinale (Hinspiel): BFC Dynamo - BSG Stahl Brandenburg 5:0

Favorit im Bilde
In jeder Halbzeit genügten dem BFC 25 Minuten voller Konzentration, um den Widersacher deutlich in die Schlanken zu weisen. Stahl-Übungsleiter Siegfried Ziem, einst in Berlin beim Ligavertreter Dynamo Hohenschönhausen jahrelang zuverlässiger Verteidigerrecke, gab dann auch unumwunden zu: "So klar wollten wir nicht verlieren, doch die Berliner waren in allen Belangen überlegen, so sehr wir uns bemühten. Ein Glück, daß Rutner im Tor sich immer wieder bewährte." Der 19jährige, aus den eigenen Junioren stammende Schlußmann, der erst sein drittes Spiel in der 1. Mannschaft bestritt, brachte mit seinen gedankenschnellen Paraden die Kontrahenten um manche Chance.

Bei Dynamo setzten im Mittelfeld vor allem Lauck und Terletzki, den Graffunder mit zunehmender Zeit kaum noch in den Griff bekam, die Akzente. Ihre ansprechende Leistung wurde auch dadurch unterstrichen, daß sie drei der fünf Treffer erzielten, in anderen aussichtsreichen Positionen an dem mutigen Rutner scheiterten. Ebenfalls einen guten Eindruck hinterließ Wroblewski, der als früherer Stürmer ganz offensichtlich mit großem Ehrgeiz darum bemüht ist, sich nun einen Stammplatz im Oberligakollektiv als Verteidiger zu sichern. Seine wuchtigen Vorstöße am linken Flügel belebten das BFC-Spiel stets von neuem, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß die Gäste die Dynamo-Deckung selbst bei Konterattacken nicht forderten.


BFC Dynamo:
Creydt; Jonelat; Noack, Eigendorf, Wroblewski; Terletzki, Lauck, Schulenberg; Netz (55. Labes), Johannsen, Jüngling
BSG Stahl Brandenburg:
Rutner; Mohrmüller; Schrödter, Fröhlich, Lück; Graffunder, Conrad, Jessa, Ozik; Kraschina (68. Schütz), Weingärtner (46. Kriegbaum)

1:0 Jüngling         ( 1.)
2:0 Johannsen        (20.)
3:0 Terletzki        (51.)
4:0 Lauck            (57.)
5:0 Terletzki        (67.)

Schiedrichter:       Bude (Halle)
Zuschauer:           2.000


Hans Günter Burghause, Neue Fußballwoche, 25.11.1975