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Größere Sicherheit beim FCK Joachim Hall hatte
sich diese BFC-"Trauermusik" - denn das war diese Partie im Gegensatz zu den Jubelfanfaren der Berliner Spiele und vor allem Entwicklung in den letzten Monaten - von der Auswechselbank aus angehört. Bei unserem
Kabinengang-Kurzinterview nach dem Spiel kamen wir zu dem Schluß: "Hat man nicht von vornherein die richtige Einstellung, Konzentration zum Spiel, so findet man sie ins Kampf nur noch höchst selten." Der BFC
Dynamo fand sie im Karl-Marx-Städter Pokalkampf nicht mehr. bei allem Bemühen, das den Spielern anzumerken war. Ein "Befriedigend" allenfalls für die Abwehr (Carow, vor allem aber Lihsa, der drei ganz große Chancen
der Gastgeber noch zunichte machte), wenige Lichtblicke nur im Mittelfeld und im Angriff, Lichtblicke, aber nie zusammenhängendes Spiel.
Mißverständnisse, Fehlpässe, klägliche Schußversuche. Der FCK startete mit einem
glänzend herausgespielten Kopfballtor (Zeidlers Flanke), hatte ebenfalls lange zu tun, daß die weiten Pässe aus der hinteren Reihe vorn auch Empfänger fanden, wurde aber individuell und mannschaftlich mit zunehmender Spielzeit
sicherer. Und das, obwohl die gut startende Angriffsreihe zu zwei Dritteln (Dost und Neubert) infolge Verletzungen ausfiel. Die besten Züge - sieht man von Zeidlers Flanken in der ersten Hälfte ab - gelangen in der Schlußphase.
Da wurde, als es die Gäste mit Macht doch noch wissen wollten, á la BFC gekontert. Die Mehrzahl der Ecken (6:2), der Schüsse und der Chancen für den FCK - deshalb ein verdienter Sieg.
FC Karl-Marx-Stadt: Kaschel; Franke, Erler, Schuster, Müller; Wolf, Sorge, Wiedensee; Zeidler, Dost (30. Rauschenbach), Neubert (37. Teigky)
BFC Dynamo:
Lihsa; Stumpf, Carow, Trümpler, Hübner; P. Rohde, Terletzki (58. Labes), Becker (75. Kranz); Schütze, Netz, Johannsen
1:0 Dost ( 6.)
Schiedsrichter: Kulicke (Oderberg) Zuschauer: 12.000
Otto Pohlmann, Neue Fußballwoche, 18.04.1972

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