FDGB-Pokal 1971/72 - 2. Hauptrunde: BSG Post Neubrandenburg - BFC Dynamo 1:2

Post wehrte sich tapfer
Der Viertelfinalist des laufenden Europapokalrennens tat sich gestern bei Post Neubrandenburg doch recht schwer. Dabei schienen die Weichen frühzeitig für einen klaren Ausgang gestellt. Nachdem sich die Berliner, bei denen die Verletzten Hall und Labes pausieren mußten, in der Auftaktphase "eingeschossen" hatten, folgten blitzschnell die entscheidenden Schläge. In der 28. Minute schoß Netz nach Vorlage von Kranz unhaltbar ein, und eine Minute später folgte Johannsen, ebenfalls mit straffen Innenpfostenschuß diesem Beispiel. Nun sah sich das Liga-Kollektiv fast pausenlos in die Defensive gedrängt. Vor allem von der rechten Flanke drohte Post Gefahr, wenn der offensive Stumpf mit nach vorn stieß.

Doch diese Aktionen schloß der BFC letztlich zu unkonzentriert ab. Zu Beginn der zweiten Hälfte witterte der Außenseiter seine Chance. Als Kücken eine Kopfballvorlage von Hanke mustergültig in den Dreiangel beförderte, kamen die Gastgeber vorübergehend besser zum Zuge. Die verletzten Jungbauer, Scheller und Lüdtke fehlten freilich zu sehr, um den erforderlichen Tordrang zu erzielen. So konnte die sattelfeste BFC-Abwehr immer wieder klären. Der Schlußgang gehörte dann wieder ganz dem Favoriten. Aber er vergab eine Reihe sicherer Tormöglichkeiten. Das deutlichste Beispiel lieferte Netz, als er aus Nahdistanz nur den Pfosten traf.

BSG Post Neubrandenburg:
Bengs; Jaroschewski, Rapphahn, Krabbe, Niebuhr; Kort, Heiden (46. Brunk), Lewerenz; Hanke, Kücken (57. Saß), Ball
BFC Dynamo:
Lihsa; Stumpf, Carow, Trümpler, P. Rohde; Kranz, Terletzki, Becker, Schütze, Netz, Johannsen (46. Schulenberg)

0:1 Netz               (28.)
0:2 Johannsen          (29.)
1:2 Kücken             (49.)

Schiedsrichter:        Pischke (Rostock)
Zuschauer:             1.000


Siegfried Iselt, Neue Fußballwoche, 23.11.1971