FDGB-Pokal 1969/70 - 2. Hauptrunde: TSG Wismar - BFC Dynamo 1:2

Zweimal schlug der BFC zu
Ein Pokalspiel - und doch keins. Von Pokalatmosphäre, vom bedingungslosen Kampf um den Einzug in die nächste Runde war in diesem Vergleich zwischen dem Zehnten der Liga Nord und dem Zehnten der Oberliga kaum etwas zu spüren. Zu selten streifte die durch den Ausfall der Verletzten Luplow und Lüttjohann geschwächte TSG-Elf ihre Hemmungen ab, zu wenig stellte sich die Mannschaft schon im Mittelfeld zum Kampf, zu gering war auf der anderen Seite das Kapital, das der BFC aus diesen Schwächen der Gastgeber schlug, zu schwach die Angriffswirkung. Hier machte sich bei allem Bemühen Schützes und des jungen Rohde doch das Fehlen des energischen Becker bemerkbar, der sich einen Handwurzelknochen gebrochen hat.

Nur zweimal schlug der BFC ernsthaft zu, und das reichte gegen die überhastet und stets mit hohen Eingaben angreifenden Gastgeber schon zum Sieg. Einmal nutzte Aedtner entschlossen eine zu kurze Faustabwehr Watzlawiks nach Freistoß Schützes, zum anderen bewies Lyszczan seinen Torinstinkt, als er sich Mitte der zweiten Halbzeit in einer an und für sich harmlosen Situation einschaltete und den Wismarer Torhüter, der zu spät reagierte, mit einem Kopfstoß überraschte. Dieser zweite Treffer platzte mitten in die Druckperiode der Wismarer hinein, die auch das Ausgleichstor durch den besten Stürmer Radtke fünf Minuten zuvor gebracht hatte.

TSG Wismar
Watzlawik; Wilde; Dankert, Witte, Behm; Offhaus, Baade, Pyrek; Radtke, Jatzek, Herrmann
BFC Dynamo:
Lihsa; Stumpf; Trümpler, Carow, Meynhardt; Hall, Schütze, Rohde; Fleischer (72. Prescher), Aedtner, Lyszczan

0:1 Aedtner            (32.)
1:1 Radtke             (61.)
1:2 Lyszczan           (66.)

Schiedsrichter:        Prokop (Mühlhausen)
Zuschauer:             3.000

Günter Bonse, Neue Fußballwoche, 07.10.1969