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Held des Tages: Nauert Wohl lange nicht dürften
die Leipziger den Schlußpfiff so herbeigesehnt haben wie diesmal. In den zweiten 45 Minuten befanden sich die Messestädter fast nur noch in ihrer eigenen Hälfte, schlugen angesichts des starken Drucks den Ball serienweise
unkontrolliert aus dem Gefahrenbereich, so daß es kaum zu einem überlegt aufgebauten Gegenangriff kam. Und doch hieß der Sieger 1. FC Lok? Die Gäste hatten in Nauert einen Torhüter zwischen den Pfosten, der im Gegensatz zu
manchem seiner Mitspieler auch in den heikelsten Situationen klaren Kopf behielt. An ihm richtete sich schließlich die schon bedenklich ins Schwimmen geratene Lok-Elf wieder auf. Die Glanztaten Nauerts nach der Pause waren
nicht mehr an den Fingern beider Hände zu zählen. Dynamo-Kapitän Wolff bewies diesmal, daß er die Spielfäden zu knüpfen versteht. Er sorgte mit seinen Vorlagen stets für neue Überraschungsmomente, ließ sich von keinem Leipziger
Fesseln anlegen und war neben Nauert der zweite überragende Mann auf dem Feld. Nach Spielende gab es nirgends einen Zweifel, daß dieser Erfolg den 1. FC Lok, der vor allem im Angriff sehr enttäuschte, ungemein schmeichelt.
BFC Dynamo:
Bräunlich; Stumpf, Carow, Trümpler, Meynhardt, Voigt (65. Renk), Schneider, Weber (59. Großmann), Lyszczan, Wolff, Geserich 1. FC Lok Leipzig:
Nauert; Franke, Gießner, Pteufer, Zerbe, Drößler, Gase, Fritsch, Frenzel, Naumann, Löwe
0:1 Löwe (37.)
0:2 Zerbe (39., Foulstrafstoß) 1:2 Wolff (43., Foulstrafstoß)
Schiedsrichter: Zülow (Rostock Zuschauer: 2.500
Günther Winkel, Neue Fußballwoche, 16.04.1968

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