FDGB-Pokal 1965/66 - Viertelfinale: BSG Lok Stendal - BFC Dynamo 2:1

Der Endspurt kam viel zu spät / Gastgeber verteidigten aufopferungsvoll ihren Vorsprung
Die Gastgeber begannen äußerst zielstrebig, und nachdem sie in den ersten fünf Minuten zwei Möglichkeiten durch Backhaus und Karow hatten, wurden ihre Bemühungen schon in der siebenten Minute belohnt. Fast an der Mittellinie verpaßte Dynamo-Stopper Carow einen hohen Ball, der Nutznießer war Backhaus, der den in die Gasse startenden Schmidt mit einem schönen Paß bediente, und gegen dessen harten 16-Meter-Schuß hatte Bräunlich keine Chance. Danach übernahm Dynamo das Kommando, Unglaube, Wolff und Mühlbächer sorgten für das spielerische Übergewicht. Aber schon zu diesem Zeitpunkt vergab Dynamo seine Siegeschance. Bis zum Stendaler 16-Meter-Raum gab es schöne Direktpassagen und Kombinationszüge, aber der entscheidende Paß in die Gasse oder der überraschende weite Flügelwechsel blieb aus. Nach der Pause begann Dynamo druckvoller, gefährlicher, und nach dem Kopfballtor von Bley schien für die Gäste das Spiel gelaufen, zumal bei Stendal Schmidt und Strohmeyer angeschlagen waren und auf den Außenpositionen fast völlig ausfielen. Da wurden die Berliner durch die Strafstoßentscheidung aus allen Träumen gerissen.

BSG Lok Stendal:
Zeppmeisel; Nathow, Lindner, Prebusch; Küchler, Liebrecht; Schmidt, Strohmeyer, Backhaus, Karow, Abraham
BFC Dynamo:
Bräunlich; Stumpf, Carow, Skaba; Mühlbächer, Unglaube; Bley, Wolff, Hall, Kochale, Geserich

1:0 Schmidt            ( 7.)
1:1 Bley               (52.)
2:1 Karow              (60., Foulstrafstoß)

Schiedsrichter:        Köpcke (Wusterhausen)
Zuschauer:             1.000

 
Klaus Thiemann, Neue Fußballwoche, 08.03.1966