FDGB-Pokal 1965/66 - 2. Hauptrunde: ASG Vorwärts Rostock - SC Dynamo Berlin 0:2

Jakobs 1:0 war prächtig
Der Tabellenvierte der Oberliga, SC Dynamo Berlin, der erneut ohne den verletzten Mühlbächer antrat und diesmal Marquardt für Bräunlich im Tor einsetzte, ließ sich beim Vierten der Liga, Staffel Nord, nicht überraschen. Und doch war dieser Pokalkampf für die Berliner kein Spaziergang. Die Rostocker, die auf eigenem Platz schon gegen zahlreiche Oberligamannschaften für faustdicke Überraschungen gesorgt hatten, waren auch in dieser Begegnung spielerisch und kämpferisch bemüht, mitzuhalten und aus der Abwehr heraus mit Konterangriffen aufzuwarten. Obwohl die Abwehr sich gut auf die schußstarken Kochale und Hall eingestellt hatte, erreichte das Abspiel nicht immer die eigene Sturmreihe, in der nach langer Verletzungspause wieder Sonntag mitwirkte.

Offensichtlich zeigte man vor den Oberligaspielern auch zuviel Respekt. Gewiß, der anhaltende Regen machte den Boden glitschig, und die Aktiven hatten es recht schwer, aber diesmal hätten die Zuschauer einen Pokalkampf mit mehr Höhepunkten erwarten dürfen. Die Entscheidung fiel erst, als das Gespenst der Verlängerung immer näher rückte. Ein sehenswerter Schuß von Jacob, der sein zweites Spiel im Oberligakollektiv bestritt, sorgte für das 1:0, und zwei Minuten später fiel das 2:0 durch Hall. Obwohl die Berliner ab der 82. Minute ohne den verletzten Kochale auskommen mußten, konnten sie dieses Resultat gegen die nicht aufsteckenden Platzbesitzer halten.

ASG Vorwärts Rostock:
Kallfaß; Haubold, Strohm, Galle; Albrecht, Renn; Marowski, Sonntag, Rabenhorst, Schmidt, Scheitler
SC Dynamo Berlin:
Marquardt: Stumpf, Carow, Skaba; Bley, Fuchs; Aedtner, Wolff, Hall, Kochale, Jakob

0:1 Jakob              (78.)
0:2 Hall               (80.)

Schiedsrichter:        Prohl (Leipzig)
Zuschauer:             700


Hans-Jürgen Kersten, Neue Fußballwoche, 21.12.1965