| Sehr viel "Farbe", aber keine Tore Die Entscheidung um den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga Nord zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem BFC Dynamo Berlin wurde auf das kommende Wochenende vertagt. In Berlin trennten sich am Pfingstsonnabend die beiden Sieger der NOFV-Oberliga-Staffeln Süd und Nord 0:0. Statt Tore gab es mit fünf Gelben und zwei Roten Karten aber viel Farbe. In einem an Chancen äußerst armen Spiel gab es am Ende ein gerechtes Unentschieden. "Bis zu der Herausstellung haben wir einen ordentlichen Angriffs-Fußball geboten. Es fehlte uns nur das Tor. Danach hatten wir Probleme, Ordnung in der Mannschaft zu halten. Dadurch kam der BFC besser ins Spiel. Wir haben jetzt eine gute, aber keine sehr gute Ausgangsposition und können zwar nicht euphorisch aber gelassen ins Rückspiel gehen, bei dem ich auf 20000 Zuschauer hoffe", meinte FCM-Trainer Eberhard Vogel nach dem Abpfiff.
Sein BFC-Kollege Jürgen Bogs gestand: "Die offensive Grundeinstellung der Magdeburger hat uns überrascht. Wir haben bis zur Magdeburger Herausstellung nur reagiert und nicht agiert. Auch in der Überzahl haben wir gegen die Magdeburger nie zu unserem Spiel gefunden. Nun muss Magdeburg vor heimischer Kulisse das Spiel machen und wir suchen unsere Chance im Konter.” Der FCM begann druckvoll, ließ den Gastgeber erst in der siebten Minute einen allerdings harmlosen Angriff in Richtung Magdeburger Tor starten. Nachdem aber Rozgonyi in der 18. Minute gegen den am Boden liegenden Oprea nachtrat und die Rote Karte sah, gab es einen Riss im Magdeburger Spiel. Der BFC konnte nach und nach Ausgeglichenheit erreichen.
In der 29. Minute war FCM-Keeper Dreszer mit dem Glück im Bunde, als er Koslows Schuss abwehrte, und Opreas vom Pfosten zurückspringenden Ball unter sich begraben konnte. Zwei Minuten später musste Hannemann nach einem Pressschlag vom Platz (laut Diagnose vom Sonntag eine schwere Bänderdehnung). Für den Mann auf der linken Außenbahn kam Koc. Nachdem zuvor schon ein Balljunge vor dem FCM-Block von einem Wurfgeschoss getroffen wurde, unterbrach Schiedsrichter Bley die Partie (31 .), weil sein Assistent ebenfalls einen Stein abbekommen hatte. Ein Spielabbruch drohte (siehe Extra-Beitrag). Doch es ging weiter.
In der 35. Minute dann die zweite größere Torchance für die Berliner, doch Dreszer holte den Ball von Koslow noch aus dem linken Winkel. Nach dem Seitenwechsel beherrschte der Gastgeber vorerst weiter das Geschehen. Nach einer Viertelstunde hatte dann aber der zur Pause für Mydlo eingewechselte Ofodile - Papic blieb aus taktischen Gründen auf der Bank - fast das 0:1 auf dem Fuß, als er in eine Rückgabe preschte. Doch Thomaschewski im BFC-Tor konnte klären. Der Gastgeber beherrschte zwar das Spiel, war aber im Angriff erschreckend ideenlos. Als dann die Berliner nach einer Tätlichkeit gegen Franz ihre Stürmer Oprea verloren, übernahm wieder der FCM das Zepter.
So musste sich Thomaschewski bei einem attraktiven Seitfallzieher von Zani (82.) mächtig strecken, um den Ball noch um den Pfosten zu lenken. Reichlich fünf Minuten später waren die Berliner im Glück als erst der Schuss von Ofodile und dann das Nachsetzen von Zani ohne Erfolg blieben. “Na gut - da müssen wir in einer Woche noch einmal gemeinsam zittern", resümierte Dr. Lutz Trümper, FCM-Präsident und Magdeburgs künftiger Oberbürgermeister, nach dem Abpfiff. Das Rückspiel steigt am kommenden Sonnabend um 15.30 Uhr im Ernst-Grube-Stadion der Landeshauptstadt.
BFC Dynamo: Thomaschewski; Lenz; Batrinu, Kallnik; Zegrean, Cristescu, Hahn (60. Mba), Jarling, Panait; Oprea (72. Platzverweis), Koslow (87. Piegzik) 1. FC Magdeburg: Dreszer; Schmidt; Franz, Rozgonyi (18. Platzverweis); Lücke, Maslej, Holz, Zani, Hannemann (31. Koc); Ivanovic (73. Scholze), Mydlo (46. Ofodile)
Schiedsrichter: Bley (Sehma) Zuschauer: 8.282
Klaus Kahmann / Hans-Joachim Malli, Magdeburger Volksstimme, 05.06.2001
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