|
Vom Winterschlaf erweckt / Nach unsicherem Start siegt TeBe gegen Dynamo völlig verdient In einem rassigen und torreichen Spitzenspiel vor Rekordkulisse setzte sich Tennis Borussia letztlich dank besserer spielerischer
Qualität und auch aufgrund der besseren Einzelspieler verdient durch. Der BFC wirkte mit Petrowsky als zweitem Sechser und Verteidiger Arayici statt Meinhardt zwar auf dem Papier defensiv ausgerichtet, heizte aber anfangs einer
zentral ungewohnt unsicheren TeBe-Abwehr ziemlich ein. Vor allem Preiß setzte der bedrohlich wankenden rechten Abwehrseite der Borussen ordentlich zu. Sporks Volley und der Kracher von Rauch oben an den linken Pfosten (9.)
hatten auf den Führungstreffer geradezu eingestimmt. Stillenmunkes sah dabei richtig schlecht aus, und es schien, als sei nun wirklich der Tag gekommen, an dem die Lila-Weißen fällig sind.
Nach dem 1:1 war das aber
schnell vom Tisch, denn die Veilchen hatte der Ausgleich offenbar aus ihrem kleinen Winterschlaf geweckt. Der BFC schien davon geradezu paralysiert. Vor allem der hervorragende da Silva mit flachen, steilen Bällen ins Herz der
BFC-Deckung und Fuß mit gutem Auge und seinen enorm gefährlichen Standards stürzten die Dynamos in höchste Verlegenheiten. Einen Zuckerpass von da Silva konnte der gute Zelm gerade noch ergrätschen, bei Nummer zwei scheiterte
Fuß am Blitzreflex von Thomaschewski, und da Silva selbst schob nach Fuß-Steilpaß die Kugel am fast leeren Kasten vorbei. Da auch noch der unglückliche und von Zelm abgemeldete Ben-Hatira nach Fuß-Freistoß per Kopf nur die
Latte traf, war der Halbzeitpfiff für Weinrot-Weiß sicher eine kleine Erlösung.
Mit dem Wiederanpfiff blieb der wegen permanten Lamentierens Gelb-Rot-gefährdete Kukulies, Dynamos Top-Torjäger, dann vorsichtshalber
draußen. Ansonsten änderte sich aber nichts, und dass TeBe dank gesteigerter Abwehrleistung und verbesserter Chancenverwertung auf 3:1 davonziehen konnte, war nur folgerichtig. Mit seinem Treffer krönte Ahmetcik einen
bärenstarken Auftritt auf .der linken Seite. Der BFC brachte zwar mit Wedemann und Meinhardt (dessen Standards allein schon viel wert sind) vielleicht zu spät noch zwei Offensive. Aber als Rauch völlig frei eine von
Stillenmunkes erneut verfehlte Preiß-Flanke neben das leere Tor geköpft hatte (75.), war die Superchance vertan, noch einmal eine heiße Schlussphase gegen etwas zu abwartend agierende Borussen einzuläuten. Deren Sieg war unter
Dach und Fach.
Berliner TC Borussia:
Stillenmunkes; Jakowitz, Neubert, Turan, Ahmetcik (90. Birtane); Kalkan, da Silva (83. Below), llic, Griesert █; Ben-Hatira, Fuß (82. Streit) BFC Dynamo:
Thomaschewski; Arayici, Rudwaleit, Zelm, Karaschewitz █ (68. Wedemann); Spork, Petrowsky █; Kurbjuweit (61. Meinhardt), Preiß; Rauch █, Kukulies █ (46. Steinert)
0:1 Zelm (16.) 1:1 Turan (23.)
2:1 Griesert (52.) 3:1 Ahmetcik (63.) 4:1 Ben-Hatira (89.)
4:2 Spork (90., Handstrafstoß)
Schiedsrichter: Oehme (Witzschdorf) Zuschauer: 2.047
Andreas Preiß, Fußballwoche, 08.12.2008

|