14. Spieltag 2008/09: BFC Dynamo - Lichterfelder FC Berlin 1892 4:2

Spektakuläres Tor von Rauch / Zwei Haase-Treffer lassen den BFC Dynamo noch einmal zittern
Die Dynamo-Fans hatten ihren Liebling gefunden. Lichterfeldes Torwart hatte beim 2:0 des BFC größtmögliche Hilfestellung geleistet und Torschütze Kukulies beim Abschlag den Ball an den Körper geschossen, von wo dieser ins Netz trudelte. Fortan schallte es "Hakan" durch das Sportforum, wenn Baran an den Ball kam. Derartige Unterstützung hatten die Dynamos anfänglich nötig. Zu Beginn in der Defensive übernervös, hatten sie Glück, dass Öztürk nach einem katastrophalen Querpass der Mumm fehlte, energisch aufs Tor zu ziehen und Rudwaleit ihn noch stoppte. Lichterfelde störte weiter früh, bot dank Senol und Güzer auch das gefälligere Mittelfeldspiel, hatte aber bei Ballverlust Probleme mit den langen Bällen des Gegners. Als Kukulies den oft zu eigensinnigen Rauch mit viel Übersicht bediente, stand es auf einmal 1:0.

Noch spektakulärer fiel das 3:0. Einen langen Ball von Kurbjuweit stoppte Rauch mit der Brust und jagte die Kugel volley in die Maschen. Der BFC, bei dem Spork und Rudwaleit nach ihren Sperren wieder auf dem grünen Rasen standen, hätte nun eigentlich mit breiter Brust die zweite Hälfte angehen können. Aber es kam anders. Erst versiebte Rauch völlig freistehend, dafür mächtig unentschlossen, das mögliche 4:0 (55.), dann verletzte sich der Angreifer nahe der Eckfahne. Mehrere Minuten wurde er am Sprunggelenk behandelt. Die flinken Lichterfelder, bei denen Senol nach Verletzung in der Kabine blieb, nutzten ihren Vorteil. Zweimal schob der eingewechselte Haase den Ball ins BFC-Gehäuse. Beide Male sahen Thomaschewski und seine Abwehr gar nicht gut aus.

Beachtlich, dass der Stadionsprecher, trotz des Elends der eigenen Mannschaft, dem Schützen noch einen flotten Spruch mit auf den Weg zur Mittellinie gibt: "Mein Name ist Haase, ich weiß Bescheid." Die Dynamo-Abwehr wusste das in dieser Phase nun wirklich nicht. "Rauch hatte gut gespielt. Ich wollte sehen, ob er weitermachen kann. Das Signal, ihn auszuwechseln, kam erst spät", verteidigte BFC-Trainer Uluc die lange Phase der Unterzahl. Dass die folgende Phase des Zitterns nicht bis zum Abpfiff ging, verdankten die Weinroten einem ehemaligen LFC-Kicker: Preiß versenkte den Ball nach einer gefühlvollen Flanke von Meinhardt per Kopf und sorgte für die Entscheidung. Aber nicht nur der BFC war in dieser eigentlich völlig fairen Partie nervös. Wohl auch Schiedsrichter Hösel, der einerseits beruhigend auf die Spieler einwirkte, aber gleichwohl zehn Gelbe Karten verteilte. Vielleicht animierten ihn auch nur seine gelbe Kluft und die seiner Assistenten dazu.

BFC Dynamo:
Thomaschewski; Kurbjuweit, Rudwaleit, Zelm █, Manteufel (26. Karaschewitz █); Spork █; Petrowsky █, Meinhardt (85. Arayici), Preiß; Rauch █ (68. Steinert █), Kukulies
Lichterfelder FC Berlin 1892:
Baran; Stosno (46. Raue), Cabuk
, Ullrich; Felsenberg , Leitgeb, Senol (46. Haase), Vilsvik ; Güzer; Ludwig (68. Frindt ), Öztürk.

1:0 Rauch              (22.)
2:0 Kukulies           (40.)
3:0 Rauch              (44.)
3:1 Haase              (63.)
3:2 Haase              (64.)
4:2 Preiß              (77.)

Schiedsrichter:        Hösel (Rövershagen)
Zuschauer:             579


Lennart Rose, Neue Fußballwoche, 01.12.2008