10. Spieltag 2008/09: BFC Dynamo - BTSV Reinickendorfer Füchse 3:2

Rote Karte für Keeper Dame
Es war ein schwer erkämpfter Arbeitssieg des Favoriten. Die Füchse verkauften ihr Fell ausgesprochen teuer und wären ohne den etwas zu hart wirkenden Platzverweis gegen ihren Keeper Dame wohl über die gesamte Spielzeit ein ebenbürtiger Kontrahent geblieben. Die Reinickendorfer hatten den besseren Start für sich und lagen nach einer guten Viertelstunde bereits mit zwei Treffern in Front. Begünstigt wurden sie dabei auch von Unstimmigkeiten in der Innenverteidigung Dynamos, wo insbesondere der von einer langwierigen Verletzung genesene Zelm sicherlich schon bessere Tage erlebt hat. Angetrieben vom überragenden Kurbjuweit kam der BFC aber noch vor der Pause eindrucksvoll zurück.

Zu beiden Treffern des abgeklärt wirkenden Kukulies leistete der Sohn des früheren DDR-Nationalspielers aus Jena die Vorarbeit, das dritte Tor besorgte der erneut als rechter Außenverteidiger aufgebotene Kurbjuweit per Foulelfmeter selbst. Die Steigerung der Dynamos war auch maßgeblich an Petrowsky festzumachen, der aus gewohnter Position im defensiven Mittelfeld eine der treibenden Kräfte der Hohenschönhausener war. Die Schlüsselszene der Partie war sicherlich das Foul von Füchse-Schlußmann Dame am durchgebrochenen Rauch, für welches der Schlussmann den roten Karton sah (39.) und sich fortan vom noch für die A-Jugend spielberechtigten Hagen vertreten lassen musste. Die Füchse besaßen in Schwager ihren besten Akteur.

Der eigentlich auf der linken Außenbahn beheimatete Blondschopf überzeugte diesmal in zentraler Mittelfeldposition und hatte in der zweiten Hälfte auch die beiden besten Möglichkeiten zum Ausgleichstreffer, als er das Leder jeweils knapp am Tor vorbeischob (66./75.). Der agile Yatkiner und der auf der linken Seite souverän wirkende Baer waren weitere Stützen der Reinickendorfer. Bei Dynamo erzielte Angreifer Kukulies mit seinem zweiten Treffer sein insgesamt 50. Pflichtspieltor für den BFC Dynamo, der damit weiterhin hartnäckigster Verfolger des Spitzenreiters Tennis Borussia bleibt. Die Aufsteiger aus Reinickendorf indes haben sich in der Liga bestens akklimatisiert und stellen in der gezeigten Verfassung eine wahre Bereicherung der Spielklasse dar. Einzig Ex-Präsident Rainer Klug wirkte nach Spielende etwas verärgert, als er dem Unparteiischen Weißenborn fehlende Unparteilichkeit unterstellte.

BFC Dynamo:
Thomaschewski; Kurbjuweit, Rudwaleit, Zelm (57. Becke), Manteufel; Petrowsky, Meinhardt (87. Karaschewitz); Preiss, Steinert █; Rauch (70. Wedemann █), Kukulies
BTSV Reinickendorfer Füchse:
Dame (39.
); Huse, Zielske , Yatkiner; Gültepe , Kiyak , Schwager , Erdil (37. Haubitz), Baer; Sinan (40. Hagen), Engin (70. Aktürk)

0:1 Engin              (12.)
0:2 Gültepe            (17.)
1:2 Kukulies           (20.)
2:2 Kukulies           (37.)
3:2 Kurbjuweit         (41., Foulstrafstoß)

Schiedsrichter:        Weißenborn (Berlin)
Zuschauer:             730


Klaus Trapp, Fußballwoche, 03.11.2008