08. Spieltag 2008/09: BFC Dynamo - Greifswalder SV 3:1

Dynamo siegt in Unterzahl
Als Dynamo-Stürmer Danny Kukulies zwanzig Minuten vor Schluss wegen Reklamierens von der guten Unparteiischen Kunick vom Platz geschickt wurde, schien es so, als ob das Verfolgerduell keinen Sieger finden würde, aber doch einen Gewinner hätte: den souveränen Tabellenführer Tennis Borussia, dem ein Remis sicherlich nicht ungelegen gekommen wäre. Doch gleich darauf traf Kapitän Rudwaleit per Kopf und brachte den dezimierten BFC damit auf die Siegerstraße.  Danach sah es zur Pause überhaupt nicht aus, denn in einer "gutklassigen, temposcharfen Oberligapartie" (GSV-Coach Andreas Zachhuber) waren die Gäste kurz vor dem Seitenwechsel nicht unverdient in Führung gegangen: Seering brauchte das Leder nach glänzender Vorarbeit von Krüger und Kampf nur noch über die Linie zu drücken.

Zachhuber war über die Entstehung des Führungstreffers so entzückt, dass der BFC anbot, ein Videoband davon zur Verfügung zu stellen. Umgekehrt konnte sein Kollege Volkan Uluc bis dahin nicht zufrieden sein mit seiner Elf, die sich zu selten durchsetzten konnte und kaum Torchancen erspielte. Dass die Partie dann doch noch einen anderen Verlauf nahm, lag auch am schnellen Ausgleichstreffer nach dem Wechsel: Kukulies war am linken Strafraumeck ziemlich allein gelassen und konnte Laß mit einem gefühlvollen Schlenzer überwinden. Nun wogte das Spiel hin und her. Die Berliner waren optisch überlegen und mehr in Ballbesitz, mussten jedoch bei den Kontern der Gäste stets auf der Hut sein. Dabei vermisste man jedoch den letztlich entscheidenden Pass in die Spitze, denn einige Male liefen die Greifswalder in Überzahl auf das BFC-Tor, nutzten dies jedoch nicht konsequent aus.

Zudem beschlich den Beobachter das Gefühl, dass, je länger das Spiel dauerte, der GSV mit einem Remis zufrieden sein würde. Dies änderte sich auch nach Kukulies Platzverweis und der daraus resultierenden Überzahl nicht. Im Gegenteil: Niemand konnte Rudwaleit am Kopfball hindern, und plötzlich lagen die Hohenschönhauser vorn. Die Kulisse tat ihr übriges, nun waren die Boddenstädter noch mehr gefordert, doch mehr als ein Kopfball von Prieske, den Thomaschewski über die Latte lenken konnte (85.), bot sich als Chance zum Ausgleich nicht. Statt dessen gelang dem eingewechselten Wedemann mit einer feinen Einzelleistung in der Nachspielzeit sogar das 3:1. So sorgte er dafür, dass Dynamo nun der einzige ernsthafte Verfolger für Primus Tennis Borussia ist.

BFC Dynamo:
Thomaschewski; Arayici, Rudwaleit, Zelm, Manteufel; Spork, Petrowsky (80. Wedemann); Kurbjuweit, Preiss █ (90. Becke); Kukulies (71. █
), Rauch (68. Steinert █)
Greifswalder SV:
Laß; Jahn; Ackermann, Prieske; Köhn (68. Lemke), Seering, Möller
, Schwandt ; Kampf , Kremer; Krüger (84. Stübing)

0:1 Seering            (43.)
1:1 Kukulies           (50.)
2:1 Rudwaleit          (75.)
3:1 Wedemann           (90.)

Schiedsrichterin:      Kunick (Leipzig)
Zuschauer:             868


Sven Gusko, Fußballwoche, 20.10.2008