03. Spieltag 2008/09: BFC Dynamo - Torgelower SV Greif 1:1

Das Pech des Basketballers
Eine emotionale Achterbahn mit vielen Tälern und einigen wenigen Höhen erlebten die BFC-Anhänger gegen das bis dahin punktlose Schlusslicht. Für die ambitionierten Berliner, die ihr Stadion und das Umfeld weiter zügig regionalliga-tauglich trimmen, war das Resultat ein Rückschlag. Weshalb auch BFC-Präsident Frank Berten freimütig von einer Enttäuschung sprach. Genau betrachtet, durfte sich das Team von Trainer Volkan Uluc aber durchaus glücklich schätzen, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Anfangs sah es gar nicht danach aus. Spork glänzte in der Balleroberung, und die agilen Preiß und Kukulies sprengten die zwei tief stehenden Viererketten der Gäste des öfteren. Aber Kukulies, Ritter oder der einzigen Spitze Wedemann fehlte die letzte Präzision im finalen Pass oder Abschluss. Zumal Sikorski und Bernstein oft geschickt störten. Als Greif den ersten Konter setzte, Schikora aber knapp verzog (14.), begann das BFC-Spiel zu wanken. Den zweiten Konter vollendete Pankau mit einem trockenen Schuss aus 18 Metern unter die Latte. "Wir hätten auch mehr Distanzschüsse machen müssen", beschwerte sich Berton. Von dem Schock erholte sich Dynamo erst nach dem Wechsel.

Die Hauptfigur der zweiten Hälfte war Torgelows Torwart Markiewicz. Mehrfach verteidigte der Keeper beim verzweifelten, zu oft dem Zufall überlassenen Anrennen der Platzherren die Führung der Gäste. Gegen Kukulies aus Nahdistanz (47., 79. bei Sporks Freistoß (48.) oder allein gegen Preiß (65.) sowie bei Petrowskys Drehschuss (77.) - immer hatte der Hüne noch eine Hand dazwischen. Nur in der 85. Minute streikte eben jene. Eine unglückliche Faustabwehr landete direkt vor den Füßen des Torschützen Spork. Der eben noch frustrierte BFC-Anhang trieb in der hektischen Schlussphase, mit zahlreichen Gelben Karten wegen Schubsen (Schikora an Kukulies) oder Umreißen (Spork an Markiewicz), Dynamo frenetisch nach vorne. Meinhardts Freistoß flog aber knapp vorbei (90.). Und dann avancierte Markiewicz wieder zum Helden des Tages. Der Torwart hielt den Ball nach Kukulies' Kopfball aus zwei Metern lässig fest (92.). Während sich die Dynamos die Haare rauften, schmunzelte Torgelows Interims-Coach Erhard Ehrke: "Markiewicz ist von Hause aus Basketballer. Auf ihn kann man sich immer verlassen." Hätte der letzte Satz auch auf die Gäste-Angreifer zugetroffen, der BFC wäre wohl nicht mehr mit jenem blauen Auge davon gekommen und die BFC-Anhänger emotional im Tal der Tränen hängen geblieben. Aber Pankau (58., 74.), Waterstraat (63.) und Simsek, dessen Kopfball Manteufel auf der Linie klärte (68.), versiebten bei Kontern eine mögliche Vorentscheidung.

BFC Dynamo:
Hinz; Kurbjuweit █, Rudwaleit, Manteufel, Bongartz (69. Steinert); Petrowsky █, Spork █; Preiß, Kukulies, Ritter (75. Meinhardt); Wedemann (46. Arayici)
Torgelower SV Greif:
Markiewicz; Schwerdtfeger
, Sikorski, Bernstein , Wagner; Kotula, Schikora , Freyer (88. Engel), Waterstraat; Pankau (75. Oefele), Simsek

0:1 Pankau             (38.)
1:1 Spork              (85.)

Zuschauer:             734
Schiedsrichter:        Hofmann (Dachwig)


Lennart Rose, Fußballwoche, 01.09.2008