27. Spieltag 2007/08: SV Germania 90 Schöneiche - BFC Dynamo 3:0

Ausgepresste Apfelsinen
Am Anfang stand noch die Hoffnung. Die BFC-Fans nahmen die Anzeigetafel in Beschlag: Schöneiche null, Dynamo neun. Am Ende zogen die Anhänger bedröppelt von dan-nen - nicht nur wegen des einsetzenden Regens, sondern weil mit dem 0:3 wohl auch die letzte Chance auf den Regionalligatraum geplatzt ist. Und der BFC scheiterte grandios. Trainer Uluc hatte Zeichen setzen wollen, ließ die schwach trainierenden Kutrieb und Ritter auf der Bank. Doch die Zeichen wurden nicht verstanden. Zwar mit mehr Spielanteilen, aber in der Abwehr schlafmützig (Boese) und im Mittelfeld seltsam unsortiert, stolperte Dynamo in die Pleite. Routinier Lenz irrte vor der Abwehr überall und nirgends herum, llic und Hussain bekamen auch keine Linie ins Spiel. Trotz eines großen Kaders brachte Uluc in Bezug auf die Mannschaft den treffenden Vergleich: "Wir haben in dieser Saison die Apfelsine gepresst, aber irgendwann ist kein Saft mehr drin."

Nur einer schien noch bei Kräften - Rauch. Immer wieder riss die einzige Spitze an den Ketten, brachte den Ball auch im Tor unter (30.), stand dabei aber im Abseits. Derart frustriert ließ er mit der letzten Aktion der ersten Hälfte seine überschüssige Kraft mit einer Blutgrätsche am starken Hoxha aus - und sah Rot. Zu diesem Zeitpunkt war die Vorentscheidung schon gefallen. Die Randberliner hatten entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit effektives Spiel demonstriert. Hinten ließen Persich und Huppert nichts anbrennen. Im Mittelfeld verteilte Hoxha die Bälle, Dingeldey sorgte über die linke Seite für Entlastung, und vor dem Tor blieben die Schöneicher eiskalt. Den ersten Ball in Richtung Thomaschewski-Vertreter Sachse versenkte Neu-Torjäger Persich aus sechs Metern. Zehn Minuten später schloss Selimi einen blitzsauberen Konter über Persich und Dingeldey direkt zum 2:0 ab.

Sehr zur Freude von Trainer Gottschalk. Dem hatte das Team für sein letztes Heimspiel als Alleinverantwortlicher versprochen alles zu geben. Der Coach selbst wollte nach der schmerzhaften 0:4-Pleite irn Hinspiel "dem BFC schon gerne in die Suppe spucken." Dass gelang auch in der zweiten Hälfte. Uluc bot nun Ritter, Kutrieb und später Kadow auf. Das brachte aber gerade im Fall des lethargischen Kutrieb gar nichts. Das BFC-Spiel blieb plan- und harmlos. Nur Ritter (64.) und Kadow (77.) bedrohten den Germania-Kasten. Derweil hätte Schöneiche bei Kontern die Dynamos abschießen können. Laube (53., 54.), Dingeldey (55.) und Hoxha (83.) scheiterten freistehend an Sachse oder schoben das Leder vorbei. So brachte ein von Boese am zu schnellen Dingeldey verursachter Elfmeter den dritten Treffer (60.) sowie reichlich desillusionierte BFC-Anhänger.


SV Germania 90 Schöneiche:
Stein; Fiedler, Persich
, Huppert, Griebsch; Laube (65. Placzek), Mitscherlich, Hoxha (86. Janke), Dingeldey; Kalisch (84. Wigger), Selimi
BFC Dynamo:
Sachse; Boese, Rudwaleit, Littmann; Lenz (46. Kutrieb); Below █, llic █, Hussain, Birtane (63. Kadow), Griesert (46. Ritter █); Rauch (45.
)

1:0 Persich            (15.)
2:0 Selimi             (25.)
3:0 Selimi             (60., Foulstrafstoß)

Schiedsrichetr:        Klemm (Gröditz)
Zuschauer:             585


Lennart Rose, Fußballwoche, 19.05.2008