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SSV stürmt, Dynamo trifft Der SSV der Rückrunde erscheint
als ein anderes Team, als jene Mannschaft der Hinserie, die wiederholte Male von den "größeren" Vereinen der Liga abgewatscht wurde. Ließen bereits die knappen Niederlagen gegen Hertha II, den LFC und gar der
Punktgewinn letzte Woche bei Tür-kiyemspor aufhorchen, so stand diesmal der Gast Dynamo sogar am Rande einer Niederlage. Die Spandauer scheinen endgültig in der Oberliga angekommen zu sein, auch wenn das finale Resultat etwas
anderes auszusagen könnte. Wenn eine Mannschaft in dieser Partie den Sieg verdient hatte, so kam diese zweifelsfrei nicht aus Hohenschönhausen. Die Spandauer waren bereits in Halbzeit eins ein zumindest ebenbürtiger Gegner.
Insbesondere über den agilen Kusche und den ebenfalls sehr auffälligen Steinert setzten die Gastgeber immer wieder empfindliche Nadelstiche. Als Kusche nach einem missglückten Rückpass von Manteufel gar allein dem
BFC-Kasten zustrebte, schien dies eigentlich die sichere Führung zu sein, aber der Routinier scheiterte mit dem linken Außenrist an Thomaschewski (22.). Unglücklich, und das beileibe nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit,
dass ausgerechnet ein Eigentor von Meyer direkt vor dem Pausenpfiff mal wieder eine Niederlage einleitete. Der BFC Dynamo blieb über weite Strecken der Partie den Nachweis schuldig, einen potenzieller Bewerber für einen der
Aufstiegsplätze darzustellen. Zwar wusste Rudwaleit defensiv zu überzeugen und war auch nicht unmaßgeblich am Führungstreffer beteiligt, auch llic hatte im Aufbau einige brauchbare Szenen, doch war sonst vom BFC nur wenig zu
sehen.
Ganz anders gingen da die Spandauer vor allem nach der Halbzeit zur Sache. Zäher kam kurz nach dem Pausentee zur Stärkung der Offensive und Grundmann ließ seine Liberoposition weitgehend verweisen. Da Dynamo
insbesondere im Mittelfeld nichts entgegen zu setzen hatte, entwickelte sich eine deutliche Überlegenheit des SSV. Doch zunächst rettete Below auf der Linie gegen Zäher (58.), dann verzog der bullige Spandauer Sturmtank zweimal
aus spitzem Winkel knapp (61./68.). Die Kernszene der Partie folgte jedoch noch, denn nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum kam ein Spandauer in eben diesem zum Schuss, aber der am Boden liegende Littmann wehrte
das Leder einwandfrei mit der Hand ab (69.). Aber war dies auch Absicht? Der Referee sagte nein, der Elfmeterpfiff blieb aus. Und danach kam es natürlich wie so oft in derartigen Partien: Der SSV öffnete bedingungslos und
Dynamo schloss mit einem von zwei erwähnenswerten Kontern das Buch.
Spandauer SV 1894:
Dame; Grundmann; Gerhard, Bechern; Herrmann; Binting █, Meyer █, Malkic (54. Zäher); Jacob, Steinert (82. Cinar); Kusche █ BFC Dynamo: Thomaschewski; Paepke, Rudwaleit, Littmann, Manteufel █; Below, llic █, Griesert; Kutrieb; Rauch, Ritter (77. Hussain)
0:1 Meyer (45., Eigentor) 0:2 Griesert (88.)
Schiedsrichter: Stolz (Pritzwalk) Zuschauer: 507
Marcel Neu, Fußballwoche, 07.04.2008
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